mb-06-13.htm; 08.2006
erschienen in SchiffsModell 4/2006
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"HELENA" eine Gaffelketsch
Baubericht von Werner Schmiedel
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Vorwort |
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Seit meinem 11. Lebensjahr, habe ich Flugmodelle gebaut, fliegen und auch einige abstürzen
lassen, kein Flug war langweilig, immer war Spannung dabei.
Das „Schiffchenfahren” mit meiner Motoryacht Warnow, vor 25 Jahren mein einziger Ausflug in den
Schiffsmodellbau. Das empfand ich aber als eine etwas langweilige Angelegenheit.
Diese Einstellung änderte sich dann aber 1996 schlagartig mit der Jungfernfahrt meiner „Rubin” von
Graupner. Modellsegeln ist doch etwas ganz Anderes als das Fahren mit einer Motoryacht.
Beim Segeln muss man immer „arbeiten”, um das Schiff ans ausgewählte Ziel zu bekommen und bei
starkem Wind wird die Sache richtig stressig. Von nun an nahm ich regelmäßig an den Frühjahrs- und
Herbst-Treffen des 1. Chemnitzer Schiffsmodellclub teil, fuhr jährlich im Herbst zum Ostdeutschen
Modell-Segelschiff Treffen nach Eilenburg und sah dabei die „Atlantis” von Robbe, die „Collin
Archer” von Simprop und einige weitere klassische Modelle mit Gaffelsegeln die nach Plan gebaut
waren.
Der Wunsch nach solch einer „alten” Yacht mit viel Holz wurde immer stärker, also wurden
Zeitschriften gewälzt, im Internet gestöbert und schließlich im Mai 2004 telefonisch bei der Fa.
Schiffsmodellbau Hoppe der Bauplan der Gaffelketsch „Marie” bestellt. Zwei Tage später lag der
Plan auf meinem Tisch und ich konnte studieren, schon nach kurzem überfliegen der übersichtlichen
Blätter, die fast alle im Maßstab 1:1 gezeichnet sind, stand fest, dass ich das Modell bauen
würde.
Die Marie, ist eine Eigenkonstruktion von Willi Hoppe, sie hat kein direktes Vorbild, entspricht
aber einer gaffelgetakelten Kreuzeryacht um 1920 vom bekannten Schiffskonstrukteur Max
Oertz.
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Planung |
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Bevor ich die Laubsäge zur Hand nahm, hatte ich mir aber noch ein paar Vorgaben für meine neue
Yacht gemacht:
- das Modell sollte in den Abmessungen etwa der „Atlantis”
entsprechen
- die Ketsch sollte einen Klüverbaum und einen Klüver, also ein
zusätzliches Segel erhalten
- obwohl in Fachkreisen umstritten, sollte ein Hilfsantrieb
vorhanden sein
- es muss abgeriggt in einem normalen PKW zu transportieren
sein
- keine transportempfindlichen Details enthalten
- relativ schnell auf- und abriggbar sein
- möglichst mit vorhandenem Materialien erstellt werden
… und natürlich schön aussehen!
Ich habe meine konstruktiven Lösungen der Details und die Fertigungsabläufe hauptsächlich aus
der Zeitschrift „Schiffsmodell” und den Büchern „Historische Segler ferngesteuert” von Manfred
Becker und „Historische Schiffsmodelle” von Wolfram zu Mondfeld entnommen.
Folgende Internetseiten enthalten ebenfalls hervorragende Bauberichte und Tipps:
Aus den Zeitschriften und Internetseiten haben mir diese nachfolgenden Artikel wertvolle Hilfe
geleistet:
- „Jetzt baue ich mir selbst ein Segelschiff”; Willi Hoppe
- „Das Deck”; Franz Amonn
- „Der Modellsegelmacher”; Franz Amonn
Mitte Juni 2004 war der heiße Start zum Bau meiner „Helena”, so sollte die veränderte Marie
getauft werden. Da dem Bauplan ja kein echtes Original zugrunde lag, konnte ich mir bei der
Gestaltung, Größe und Form des Modells Änderungen erlauben, die ich im Laufe des Baufortschrittes
vornahm.
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Rumpf |
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Bild 2: Spanten auf 6-mm Sperrholz
In einem Copyshop ließ ich nun die Seiten des Planes auf 110% vergrößern. Die Spanten wurden
einmal zusätzlich kopiert und da sie als Halbspanten gezeichnet sind, noch einmal gespiegelt.
Damit hatte ich einen kompletten Satz Spanten-Zeichnungen, den ich auf 6 mm Sperrholz kleben und
aussägen konnte. |
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Bild 3: Rumpf kopfüber zum Teil beplankt
Den Rumpf habe ich kopfüber mit Hilfsspanten auf dem Hellingbrett befestigt und mit 3x10 mm
Kiefernleisten beplankt. |
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Bild 4: Rumpf fertigbeplankt
Kiel, Vor- und Achtersteven bestehen aus 10 mm Sperrholz und die optional vorgesehene
Kielverlängerung (nach unten) aus Kiefernholz. Den unteren Kielabschluss bildet ein Formklotz aus
Balsaholz, der später als Form für den Bleikiel benutzt wurde. |
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Bild 5: Rumpf gespachtelt und verschliffen mit Kiel-Formklotz aus Balsa |
Das Schanzkleid dient beim Transport von Schiffsmodellen, gewollt oder auch nicht,
oftmals als „Griff”. Deshalb habe ich es aus 2 Schichten 1mm Sperrholz überlappend an den Rumpf
geleimt.
Eine Beplankung des Schanzkleides mit Mahagonifurnier erfolgte anschließend.
Die Schanzkleidstützen und den Handlauf habe ich erst nach dem Anbringen des Decks angeleimt. Nach
dem verschleifen, habe ich auf den Rumpf außen eine Schicht Glasfasergewebe (80 g/m2)
mit Epoxydharz aufgetragen, für das Rumpfinnere verwendete ich Epoxydharz mit Glasfaserschnitzel
streichfähig vermischt. |
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Bild 6: Unterdeck aus 1mm Sperrholz
Das Unterdeck aus 1 mm Sperrholz besteht aus zwei Teilen, damit sowohl der Deckssprung als auch
die Decksbucht realisiert werden können.
Die Decksplanken bestehen aus 3 x 5 mm Ahornleisten, dazwischen deuten Streifen aus 0,5 mm
schwarzen Karton die Kalfaterung an. |
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Bild 7: Deck mit 3x5mm Ahornleisten zum Teil beplankt |
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Bild 8: Rumpf mit abnehmbaren Bleikiel
Der Bleikiel ist mit zwei M6 Gewindestangen am Rumpf abnehmbar befestigt und hält die untere
Lagerung der Ruderachse. |
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Elektrik |
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Bild 9: Motorgetriebeset Robbe Navy S 4,8V
Ein Hilfsantrieb hat sich bei mir bei Modellvorführungen oft sehr hilfreich erwiesen, vor allem
dann, wenn viele Modelle auf dem Wasser sind. Im Fall des Falles kann man dann mit Motorantrieb
schnell mal etwas Freiraum gewinnen. Die HELENA erhielt daher eine Antriebseinheit „Navy S 4,8 V”
von robbe eingebaut, wobei der Motor auf einen dreiflügligen Messingpropeller mit 35 mm
Durchmesser wirkt. Wie sich später herausstellte, reicht dieser Antrieb zwar bei Windstille zum
zurückholen des Modells, aber für eine etwaige Unterstützung von Segelmanövern bei stärkerem Wind
ist er zu schwach. |
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Bild 10: Umlaufschotgestell während der Einbauarbeiten
Das Modell hat einen relativ großen Mittelaufbau, ein herausnehmbares Umlaufschotgestell bietet
sich dafür regelrecht an. |
Ich hatte vorgesehen das Großsegel und den Besan mit einer Segelwinde und zwei
unterschiedlich großen Trommeln über je eine Endlosschot zu betätigen. Für Fock und Klüver hatte
ich eine zweite Segelwinde mit einer Trommel vorgesehen.
Das Gestell habe ich so gestaltet, dass es komplett montiert mit zwei Segelwinden „HS-785HB” und 3
Umlaufschoten, einem Servo C 5007 für das Ruder und dem Fahrtregler „TOP-40C” ein- und ausgebaut
werden kann, dazwischen ist noch Platz für die Aufnahme des Schnellladeakkus Ultra Power RC
Pack8,4 V, 2000 mAh. |
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Bild 11: Verstellung der Spannung der Umlaufschoten
Die Spannung der Umlaufschoten kann man im eingebauten Zustand durch Öffnung der
Segelkammer-Abdeckung auf dem Vordeck verstellen. |
Die Seitenwände des mittleren Aufbaus sind fest mit dem Deck verleimt, so dass sie
einen hohen Süllrand ergeben. Die Dächer werden mit Schnellverschlüssen gesichert, damit ist auch
bei aufgeriggten Modell ein einfacher Zugang zum Empfänger (R 700) und zum Akku möglich. |
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Deck |
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Bild 12: fertiggestellter Rumpf mit abgenommenen Dächern
Unter dem vorderen Dach an der Aufbauwand befindet sich der Empfänger R700, mit diesem ist die
Antenne mit einem Goldkontaktstecker verbunden. Die Antenne aus 0,5 mm Fesselfluglitze wird vom
Deck aus senkrecht nach oben neben einer Wimpelleine zur Saling des Großmastes geführt. |
Die Seitenwände des mittleren Aufbaus sind fest mit dem Deck verleimt, so dass sie
einen hohen Süllrand ergeben. Die Dächer werden mit Schnellverschlüssen gesichert, damit ist auch
bei aufgeriggten Modell ein einfacher Zugang zum Empfänger (R 700) und zum Akku möglich. |
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Bild 13: geöffnete Schiebeluke des hinteren Daches mitSchnellverschluss und Schalter für
Empfangsanlage
Der Verschluss für das hintere Dach befindet sich unter der Schiebeluke neben dem Schalter für die
Empfangsanlage. |
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Bild 14: eingeschraubter Transportgriff
Mit dem Rettungsring auf dem vorderen Dach bedient man den Schnellverschluss. Auf dem hinteren
Dach befindet sich im Schwerpunktbereich eine Lüfterattrappe mit einer Bohrung, durch diese kann
ich einen Transportgriff mit M6-Gewinde einschrauben, um das Modell ohne Helfer ins Wasser zu
setzen. |
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Bild 15: Öffnung für Ruderhebel und Schotführung
Achtern hinter der Plicht ist eine Öffnung, durch die der Ruderhebel und die Schotführung für den
Besan zugänglich sind.
Die Öffnung wird mit einem kleinen Häuschen mit Steuerrad abgedeckt. |
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Bild 16: Öffnung mit Steuerhäuschen abgedeckt
Die Dächer und Abdeckungen habe ich mit Moosgummistreifen gegen Wassereintritt abgesichert.
Jetzt musste die Größe des Riggs bestimmt werden. Nach Fotos von Originalyachten mit Klüverbaum
habe ich Größe und Form von Fock und Klüver gezeichnet. Das Großsegel wurde in der Größe
beibehalten und der Besan achtern etwas vergrößert. Für diese Zeichnungen nutzte ich das
Vermessungsdiagramm des Bauplanes, es ist verkleinert gezeichnet, durch meine Vergrößerung ergibt
sich ein Maßstab von 1:2,75. |
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Takelage |
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Bild 17: Kartonschablone im Maßstab 1.2,75 zur Ermittlung des Segelschwerpunktes
In dieser Größe habe ich mit einer Kartenschablone den Segel-Schwerpunkt ermittelt. Die
Vergrößerung des Besans mußte ich danach etwas zurücknehmen und nun liegt der Schwerpunkt gemäß
dem des Bauplanes.
Damit hatte ich nun die erforderlichen Maße für Baum und Gaffel des Besans und die Länge des
demontierbaren Klüverbaumes. |
Die Masten aus handelsüblichem Kiefernrundholz mit den Durchmessern 14 mm und 16
mm werden in Messingrohraufnahmen gesteckt. Diese Rohre sind unten wasserdicht verschlossen und
haben Querstreben als Verdrehsicherung der Masten. Die Rohre wurden, genau wie der Ruderkoker und
das Stevenrohr, schon vor dem Aufbringen des Decks eingeharzt.
Die Masten mit Segel, Bäumen und Gaffel können nach dem öffnen der Wantenspanner und lösen der
Schoten zum Transport komplett entfernt werden.
Jetzt konnte die erste Schwimmprobe zur Kontrolle der KWL in der Badewanne erfolgen. Ich habe alle
vorhandenen Bauteile, Segelstoff und etwas zusätzlichen Ballast in und auf das Modell gelegt. |
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Bild 18: erste Schwimmprobe zur Kontrolle der Konstruktionswasserlinie |
Es zeigte sich, dass das Modell aufgrund meiner zu massiven Bauweise des Rumpfes,
ca. 15 mm tiefer als geplant im Wasser lag. Den 7,5 kg schweren Bleikiel musste ich nun durch
ausbohren auf 6,3 kg erleichtern. Das Verhältnis des Ballastes zum15 kg schweren Fertigmodell
liegt damit bei 42%, das war natürlich nicht mein Traum. In der Fachliteratur wird ja auf 60 %
orientiert.
Die späteren Fahrerprobungen zeigten jedoch auch bei starkem Wind kein kritisches Verhalten, das
wird sicherlich durch die im Plan optional vorgesehene und von mir auch berücksichtigte
Verlängerung des Kiels um 40 mm nach unten ermöglicht.
Übrigens hatte ich zu diesem Zeitpunkt etwa 500 Stunden an der „Helena” gearbeitet, reine
Handwerksarbeit.
Die Zeit die ich zum Lesen des Planes, zum skizzieren der Veränderungen oder im Internet verbracht
habe wurde dabei nicht berücksichtigt. Erfahrene Schiffsmodellbauer werden dies sicherlich viel
rationeller und in viel kürzerer Zeit erledigen, aber viele Fertigungstechniken sind einem alten
Flugmodellbauer eben nicht bekannt und zum anderen bereitet mir das Basteln auch viel Spaß.
Außerdem gibt es im Schiffsmodellbau so viele Fachbezeichnungen aus dem Originalschiffsbau, dass
man als Anfänger in dieser Sparte selbst zum Lesen der Fachliteratur viel Zeit benötigt, aber wie
schon geschrieben, es macht auch sehr viel Spaß.
Nun zum Rigg, für die Bäume habe ich Rundholz aus Buche genommen, sie wurden ebenso wie die Masten
zu den Enden hin verjüngt. |
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Bild 19: Gaffelbäume mit Beschlägen
Die Beschlagteile wurden aus Messingblech gefertigt.
Sehr aufwändig ist die Herstellung von Schäkeln, deshalb habe ich auch für viele Verbindungen
kleine Stahlringe angefertigt. |
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Bild 20: Beschläge für Masten und Bäume |
Die Segel habe ich mir aus dünnem Hemdenstoff nähen lassen, allerdings habe ich
die 2,5 mm Liekschnur selbst mit der Hand angenäht, das waren immerhin über 10 Meter.
Tauschlingen mit Klotjes habe ich zur Befestigung der Segel an den Masten verwendet, als Klotjes
nahm ich 5 mm rohe Holzperlen, die ich mit dunkler Holzlasur färbte.
Als Stagreiter dienten mir Ösen aus dem Handarbeitsbedarf, die ich etwas zurechtbog. |
Bild 21 und Bild 22 |
Bild 21:
Wantenspanner (Gabelkopf M3)
Bild 22:
Wantenspanner (Gabelkopf mit Messinghülse gegen öffnen gesichert) |
Für die Wantenspanner und die Befestigung der Fock- und Klüverstage nahm ich Stahl-Gabelköpfe
mit M3 Gewinde, die Wantenspanner werden mit Messinghülsen gegen Öffnen gesichert.
Die Gabelköpfe haben sich an meiner Rubin als robuste, schnell lösbare Verbindung bewährt.
Die Wanten und Stage wurden aus 1,0 mm schwarzen bzw. beigen Takelgarn von Robbe gefertigt, für
die Wanten mit hoher Zugbelastung nahm ich Dacron-Schnur von Graupner, die ich nach der
Befestigung mit einem schwarzen permanent Marker färbte.
Die Büume vom Großsegel und vom Besan können beidseitig bis ca. 55° öffnen, dann werden sie
durch die Wanten begrenzt. Die Schotwege werden dabei von den Anschlagpunkten an den Bäumen
bestimmt. Die Wege habe ich experimentell ermittelt und danach auch den Durchmesser für die
kleinere Windentrommel berechnet. Den Gesamtweg, d.h. die Umdrehungen der Segelwinden habe ich am
Computer-Sender auf 60% reduziert.
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Bild 23: Befestigung der Tauschlinge am Fockbaum:
Einen Kompromiss habe ich für die Verstellung des Klüvers gefunden:
Beiderseits am vorderen Drittel des Fockbaumes ist eine Schlinge befestigt, die lose um das
Vorliek der Fock durch die Öse am Schothorn des Klüvers führt. Der Klüver kann damit vom Wind
leicht über den Fockstag geweht werden. der Ausschlag wird aber von der Länge der Schlinge
begrenzt und hat immer ein gleiches Verhältnis zur Fock.
Dies liest sich etwas kompliziert, ist aber wie man auf den Fotos erkennen kann ziemlich einfach
und hat sich auch in der Praxis bewährt. |
Die Bäume vom Großsegel und vom Besan können beidseitig bis ca. 55° öffnen, dann
werden sie durch die Wanten begrenzt. Die Schotwege werden dabei von den Anschlagpunkten an den
Bäumen bestimmt. Die Wege habe ich experimentell ermittelt und danach auch den Durchmesser für die
kleinere Windentrommel berechnet. Den Gesamtweg, d.h. die Umdrehungen der Segelwinden habe ich am
Computer-Sender auf 60% reduziert. |
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Bild 24: Schiffsjunge am Großmast
Damit meine Yacht nicht als Geisterschiff führt, hatte ich zwischenzeitlich eine Mannschaft
angeheuert, im Spielwarenhandel wurde ich fündig, sie entspricht auch meinem gewählten Maßstab von
1:10.
Den Skipper, einen Junge und ein kleines Mädchen habe ich mit Steckverbindung auf Deck und in der
Plicht befestigt und mit doppelten Klebestreifen zusätzlich gesichert. |
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Jungfernfahrt |
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Bild 25: Jungferfahrt bei Sturm
Obwohl noch der Namenszug, einige Beschlagteile und Ausrüstungsteile fehlten, stand der
Jungfernfahrt eigentlich nichts mehr im Weg.
Am 20. Juni 2005, ein Jahr und 4 Tage nach Baubeginn war es dann soweit, Sender und Empfängerakkus
waren geladen auch die Funktionsprobe verlief erfolgreich, also auf zum Teich.
Das Auftakeln dauerte 15 bis 20 Minuten, nochmalige Funktionskontrolle, alles o.k. nur der Wind
blies etwas zu stark, nach der Baumbewegung ca. 6 Bft. Meine Ungeduld siegte jedoch über die
Vernunft, ich setzte die noch namenlose „Helena” ins Wasser.
Bei diesem starken Wind musste ich die Segel weit fieren, damit die Kränkung nicht kriminell
wurde. |
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Bild 26: wieviel Kränkung verträgt die "HELENA"
10 Minuten hatte ich Herzklopfen kostenlos und war glücklich, dass die Yacht segelte und ich sie
auch wieder wohlbehalten ans Ufer nehmen konnte. |
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Bild 27: noch namenlos, aber mit schönem Fahrbild
Einige Tage später habe ich mich dann 2 Stunden bei leichter Brise ausführlich mit den
Segeleigenschaften vertraut machen können. |
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Bild 28: "HELENA" und "Atlantis" bei leichter Brise
Die besten Segeleigenschaften zeigt die „Helena” bei 3 – 4 Bft, obwohl sie in der Geschwindigkeit
mit einer gut fahrenden „Atlantis” nicht konkurrieren kann. Wahrscheinlich sind dabei die
Gaffelsegel und der Segelstoff das entscheidende Handicap.
Im Gegensatz zur „Rubin” verstelle ich die Segel auch bei unterschiedlichen Manövern kaum. Die
„Helena” läuft sehr richtungsstabil, lässt sich aber trotzdem gut wenden. Bei etwas stärkerem Wind
ist sie leicht luvgierig, mit einem etwas größeren Klüver werde ich versuchen das zu
korrigieren. |
Weitere Bilder
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Bild 29: Start zur Jungfernfahrt |
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Bild 30: Fahrt bei starkem Wind |
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Bild 31: Fahrt bei starkem Wind |
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Bild 32: wieder glücklich an Land |
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Bild 33: Kontrolle der Technik nach der Sturmfahrt |
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Bild 34: Masten mit Segeln abgenommen |
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Bild 35: Masten mit Segeln zum Transport zusammengelegt |
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Bild 36: "HELENA" legt nach Flautenfahrt wieder an |
Fazit:
Mit der „Helena” habe ich in ca. 800 Arbeitsstunden eine Segelyacht erstellt, die ein schönes
Fahrbild zeigt, relativ gute Segeleigenschaften besitzt, sich trotz ihrer Größe noch gut in einem
PKW transportieren lässt und innerhalb einer vertretbaren Zeit (15 Minuten) auf- oder abgerrigt
werden kann.
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Daten |
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Technische Daten der „Helena” |
Gesamtlänge: |
180 cm |
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Tiefgang: |
21 cm |
Rumpflänge: |
142 cm |
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Gesamthöhe: |
170 cm |
Länge WL: |
105 cm |
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Gewicht: |
15 kg |
Rumpfbreite: |
35 cm |
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Gesamtsegelfläche: |
97 dm2 |
immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel
Werner Schmiedel