Berichte
mini-sail e.V. |
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22. Fühlinger-See-Regatta
02. u. 03. Oktober 2010
Samstag, Bericht von Uli Schramm |
Eine der wichtigsten Fragen im Vorfeld einer Regatta: "Wie wird das Wetter"? - 14 Tage vorher,
langfristige Wettervorhersage: vor dem 2.10.: Gutes Wetter, nach dem 2.10. ebenfalls gut, genau
am 2.10: Regen!! "Nun ja, das wird sich noch verschieben", dachte ich: So viele Tage vorher
punktgenau den Samstag als einzigen Regentag zwischen Sonnentagen vorauszusagen - das ändert sich
noch....
Leider änderte es sich nicht, in der Nacht zum Samstag: Dauerregen, und am
Samstagmorgen: Abfahrt im Regen.
Dann allerdings: Ankunft in Köln, am Horizont erste hellere
Regionen, der regen versiegte, und fast den ganzen Samstag blieben wir verschont; zwar keine Sonne
(außer am späten nachmittag ein wenig), aber auch kein Regen; und dazu noch ein recht guter,
beständiger Segelwind.
Es konnt also losgehen - und es wurde, wie immer, eine klasse
Veranstaltung, mit gut über 40 Seglern ...
Natürlich - auch wenn das Wetter noch so freundlich ist - wenn die Teilnehmer/innen es nicht sind, nützt auch das beste Wetter nichts. Aber hier brauchte niemand irgendwelche Befürchtungen zu haben: In Fühlingen kamen - wie immer - nur freundliche Leute zusammen, und die gute Atmosphäre wurde wie immer tatkräftig hergestellt unt unterstützt durch viele gute "Geister": Danke an Borek und sein Team - auf dem Wasser, am Steg, und an der Theke!
Unten in der Bilder-Auswahl vom Samstag, versehen mit einigen Kommentaren ...
Sonntag, Ralph Sutthof berichtet |
Nachdem am Samstag das Wetter eher durchwachsen war und es in der Nacht auf Sonntag gelegentlich geregnet hatte, zog am Sonntag endlich mal Bilderbuchsegelwetter auf. Der Wind blies und die Sonne lachte - Seglerherz, was willst Du mehr?
45 Teilnehmer hatten sich angemeldet. Es kamen mehr. Als am Sonntag noch ein weiterer RC-Skipper mit einer sechsten Sprinta aufkreuzte, hatte dieser Bootstyp endgültig die Atlantis als beliebtestes Fühlinger See Regattaboot verdrängt. Selbst Sprintakonstrukteur Ramoser war samt mitsegelndem Filius in Fühlingen erschienen, so daß innerhalb der versammelten 6-köpfigen Sprintaszene viel gefachsimpelt wurde. Abgesehen von der altbekannten Fühlinger Standardbesetzung ergänzten zwei Proas und ein Drachen außerhalb der Wertung den bunten Bilderreigen der Segelyachten.
Ein Trend, der sich schon im Frühjahr angekündigt hatte, scheint sich zu stabilisieren. Nach meiner Erinnerung zog sich das Feld bei Wanderregatten meist weit auseinander. Nun bleiben alle Boote tendenziell dichter beieinander, wodurch bei der Endauswertung die Bedeutung der Rennwertformel steigt. Am zweiten Tag segelten wir nur noch zwei Läufe. Die Dreieckskurse entfielen ganz. Vor der ersten Brücke im zweiten Lauf lief der gesamte Pulk in eine Flautenzone.
Friedlich legten sich die in der Flaute dümpelnden Schiffe Schanzkleid an Reling
nebeneinander, „zum Kuscheln“ wie manche flachsten. Von hinten aufkommende Boote
hatten keine Chance durchzubrechen. Unter der Brücke war alles bündig dicht. Sobald es jedoch den
ersten gelang, aus dem Windloch freizukommen, ging es auf der Regattabahn richtig zur Sache. In
heftigen, achterlichen Böen liefen zahlreiche Boote aus dem Ruder, machten Kopfstände, imitierten
U-Boote oder drehten unfreiwillige Pirouetten über einem Bug, der sich viel zu steil ins Wasser
gebohrt hatte. Hatte man diese kritische Phase überwunden, gelang vielen, nicht zuletzt den
kleineren Booten, Gleitfahrten.
Plötzlich konnten sie manch größere Boote überholen. Die RC-Skipper folgten ihren außer Rand und
Band geratenen Schiffen im Stech- oder im Laufschritt. Sportlicher Einsatz wurde ihnen weiterhin
am rutschigen Hang der zweiten Brücke abgefordert.
Wie immer gab es Pleiten, Pannen und Pechvögel. Boote glitten hinter Büschen für Momente aus
dem Blickfeld ihrer Skipper und verhakten miteinander. Holger war oft die letzte Rettung und
RC-Skippers Glück, falls mit dem Rettungsboot gerade in der Nähe. Es gab technische Ausfälle.
Kurzkieler kämpften wie gehabt mit Kraut an Ruder oder Kielflosse, die einen mehr, die anderen
weniger.
Fühlingen hat immer auch etwas mit einer Prise Glück zu tun.
Bei der Siegerehrung nahm eine freudestrahlende Dörthe den Preis für den ersten Platz
(„Rlog”) entgegen. Sie hatte ihre Sprinta unauffällig stetig nach vorne segeln
können. Sie bekam viel Applaus. Aber auch sonst gab es zufrieden Gesichter.
Peters Old Lady segelte nur einen Lauf mit und fuhr wie in den Vorjahren den anderen Booten
voraus. Wir waren froh, wenn wir halbwegs in seinem Fahrwasser bleiben konnten.
Der experimentierfreudige Gerold führte seine neue Lümmellager/ Baumniederholer Konstruktion vor.
Karl-Heinz schaffte mit seiner Oldtimer-Ketsch eine schnelle letzte Runde.
Otmars Gaffelklassiker Helmtrud erhielt den Sympathiepreis der Teilnehmer.
Josef, Ex-Triassegler und Urgestein der Fühliner Regattaszene, bekam einen Sonderpreis für
langjährige treue Teilnahme.
Bei der Verabschiedung hielt Torsten eine kurze aber verdiente Laudatio auf den Veranstalter Borek und seine Mann/Frauschaft. Wir alle freuen uns auf ein Wiedersehen im Frühjahr.