son-07-07.png Diverses
Aufsatz/Bericht
mini-sail e.V.icon-ms-040

son-07-07.htm; 12.2007
alle Bilder lassen sich vergrößern
Buddenbrookschiff
Norbert Hanßens Schiff taucht im Kino auf son-07-07-b01k.jpg
Buddenbrook-
Fahne
pfeil-re.gif

Norbert Hanßen aus Urlau ist Schiffsmodellbauer - aber kein gewöhnlicher. Ein Baukastensystem kommt ihm nicht ins Haus. Vom Plan bis zur letzten Planke konstruiert er alles selbst. Eines seiner Schiffe spielt in dem Film "Buddenbrooks - Ein Geschäft von einiger Größe" mit Armin Mueller-Stahl eine tragende Rolle.

In Norbert Hanßens Werkstatt steht ein restauriertes zweimastiges Votivschiff, das normalerweise in norddeutschen Kirchen hängt. Auf einem Tisch liegen verschiedene Zangen, Bohrer, Klebstoffe, Schraubenzieher und Hobel, auf dem Tisch gegenüber ist der Rumpf eines Schiffes aufgebockt. "In der Regel dauert es zwei Jahre, bis ein Schiff fertig gestellt ist", sagt Modellbauer Norbert Hanßen.
Der gebürtige Hamburger ist gelernter Möbelschreiner. Während seiner Ausbildung hat er auch die Sparte Bootsbau durchlaufen. "Mein Opa hat früher für Gut-betuchte alte Museumsschiffe restauriert. Als zehnjähriger Bub habe ich ihm dabei über die Schulter geschaut, und seitdem bin ich mit dem Virus infiziert", sagt der 60-Jährige. Sein erstes Schiff hat Hanßen als 13-Jähriger gebaut. Zu dieser Zeit fing er auch mit dem Segeln an. "Als Jugendlicher bin ich von der Elbe bis zur Nordseemündung gesegelt. Segeln liegt mir im Blut", sagt der Modellbauer.

"Während meiner Ehe habe ich aufgehört, Schiffe zu bauen", sagt Hanßen. Mit 49 Jahren hat er den Hafen der Ehe wieder verlassen. Und nach seiner Scheidung, habe er wieder mit seinem alten Hobby angefangen. Bevor er sich ans Werk macht und ein neues Modell baut, beschafft sich Hanßen alte Unterlagen, macht Pläne und Zeichnungen, bis ein eigener Schiffstyp entsteht. Hanßen verwendet nur edle Materialien wie Mahagoni, Teak-, Nuss- und Ahornhölzer. Bei einem befreundeten Schreiner schneidet er das Holz zu. Dann macht er sich daran, ein Grundgerüst, das so genannte Spantgerippe, zu bauen, das dann mit feinen Leisten beplankt wird.
Da lacht das Liebhaberherz

son-07-07-b02k.jpg
Das Modell vom Sofa pfeil-re.gif

Alles an Hanßens Schiffen ist liebevoll selbst gemacht - sei es ein beleuchteter Kompass, die Schotführung, Segelwinde oder die Segel. Und alles lässt das Herz eines jeden Segelbootliebhabers höher schlagen. Alle Schiffe können ferngesteuert werden und sind seetauglich.
Dass sein Segelschiffmodell Ende 2008 in dem 15 Millionen Euro teuren Film "Buddenbrooks. Ein Geschäft von einiger Größe" zu sehen ist, ist einem Zufall zu verdanken. Hanßen bastelt nicht nur gerne Schiffe, er fotografiert sie auch gern. Als Mitglied im Modellbauverein "Minisail" sind einige seiner Nachbauten im Internet zu finden.

Dank Internet zum Film,
son-07-07-b03k.jpg

ein Bild aus dem Film pfeil-re.gif
und dort sah Requisiteur Peter Dörs die "Gulnara", als er für das Hansedrama über die Buddenbrooks ein passendes Schiff suchte. Dörs stieß im Internet auf mehrere Schiffe, Regisseur Heinrich Breloer entschied sich dann höchstpersönlich für Hanßens Modell. "Anfang November wurde ich nach Köln eingeladen und habe das Schiff übergeben", sagt Hanßen. Er durfte hinter die Kulissen schauen und sich mit den Requisiteuren unterhalten. Zum Film darf er nichts sagen. "Nur so viel, dass das Schiff in einer Szene ein paar Minuten lang eine Hauptrolle einnimmt." Das Modell ist der Nachbau eines 1834 gebauten Zweimasters, das 1861 als Geleit- und Passagierschiff im Dienst für Sardinien stand. Zwei Wochen war das Schiff in Köln. Wieder zuhause im Allgäu ist das Schiff in guter Gesellschaft mit anderen Modellen wie dem Fahrtensegler "Tsunami" im Maßstab 1:12, einer Länge von 1,50 Metern und einer Höhe von 2,05 Metern. Oder einem Original-Nachbau der Privatyacht der Königin von England, der "Britannia" von 1893. Hanßens neuestes Projekt ist der Nachbau einer der schnellsten und größten, 18 Meter langen Oldtimer-Rennyacht, Baujahr 1932, in einem Maßstab von 1:10.

noch mehr Bilder zum Film - Link zu FILMSTARS.de
Beitrag als .pdf-Datei


Es grüßt aus dem Allgäu
Norbert Hanßen

Seitenanfang Sonstiges: Aufsatz/Berichte Neustart der Seite