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Aufsatz/Bericht |
mini-sail e.V. |
Norbert Hanßen aus Urlau ist Schiffsmodellbauer - aber kein gewöhnlicher. Ein Baukastensystem kommt ihm nicht ins Haus. Vom Plan bis zur letzten Planke konstruiert er alles selbst. Eines seiner Schiffe spielt in dem Film "Buddenbrooks - Ein Geschäft von einiger Größe" mit Armin Mueller-Stahl eine tragende Rolle.
In Norbert Hanßens Werkstatt steht ein restauriertes zweimastiges Votivschiff, das
normalerweise in norddeutschen Kirchen hängt. Auf einem Tisch liegen verschiedene Zangen, Bohrer,
Klebstoffe, Schraubenzieher und Hobel, auf dem Tisch gegenüber ist der Rumpf eines Schiffes
aufgebockt. "In der Regel dauert es zwei Jahre, bis ein Schiff fertig gestellt ist", sagt
Modellbauer Norbert Hanßen.
Der gebürtige Hamburger ist gelernter Möbelschreiner. Während seiner Ausbildung hat er auch die
Sparte Bootsbau durchlaufen. "Mein Opa hat früher für Gut-betuchte alte Museumsschiffe
restauriert. Als zehnjähriger Bub habe ich ihm dabei über die Schulter geschaut, und seitdem bin
ich mit dem Virus infiziert", sagt der 60-Jährige. Sein erstes Schiff hat Hanßen als 13-Jähriger
gebaut. Zu dieser Zeit fing er auch mit dem Segeln an. "Als Jugendlicher bin ich von der Elbe bis
zur Nordseemündung gesegelt. Segeln liegt mir im Blut", sagt der Modellbauer.
"Während meiner Ehe habe ich aufgehört, Schiffe zu bauen", sagt Hanßen. Mit 49 Jahren hat er
den Hafen der Ehe wieder verlassen. Und nach seiner Scheidung, habe er wieder mit seinem alten
Hobby angefangen. Bevor er sich ans Werk macht und ein neues Modell baut, beschafft sich Hanßen
alte Unterlagen, macht Pläne und Zeichnungen, bis ein eigener Schiffstyp entsteht. Hanßen
verwendet nur edle Materialien wie Mahagoni, Teak-, Nuss- und Ahornhölzer. Bei einem befreundeten
Schreiner schneidet er das Holz zu. Dann macht er sich daran, ein Grundgerüst, das so genannte
Spantgerippe, zu bauen, das dann mit feinen Leisten beplankt wird.
Da lacht das Liebhaberherz
Alles an Hanßens Schiffen ist liebevoll selbst gemacht - sei es ein beleuchteter Kompass, die
Schotführung, Segelwinde oder die Segel. Und alles lässt das Herz eines jeden Segelbootliebhabers
höher schlagen. Alle Schiffe können ferngesteuert werden und sind seetauglich.
Dass sein Segelschiffmodell Ende 2008 in dem 15 Millionen Euro teuren Film "Buddenbrooks. Ein
Geschäft von einiger Größe" zu sehen ist, ist einem Zufall zu verdanken. Hanßen bastelt nicht nur
gerne Schiffe, er fotografiert sie auch gern. Als Mitglied im Modellbauverein "Minisail" sind
einige seiner Nachbauten im Internet zu finden.
noch mehr Bilder zum Film - Link zu FILMSTARS.de
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