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Aufsatz/Bericht |
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Ein Besuch auf der Batavia- Werft
Dieser Bericht von Willi Pülmanns erschien bereits im Kurier
4/00
Lelystad/NL.
Für alle, die sich mehr dem historischen Schiffbau verschrieben haben, ist sicherlich ein Besuch
auf der Bataviawerft in Lelystad in den im Internet umgeschaut und bin dort unter der
Adresse: www.bataviawerf.nl/werf.htm auf Informationen
gestoßen.
So erfuhr ich z.B. noch bevor ich ankam, dass die “Batavia” selbst gar nicht in
Lelystad war, sondern sich auf der Reise nach Australien befand, quasi in Memorian an die Reise,
die mit ihrem Untergang endete. Sie wird im April 2001 wieder zurück in Lelystad erwartet. Dies
hielt mich aber nicht davon ab, trotzdem hinzufahren.
Insbesondere wollte ich an der “Seven Provincien” studieren, nach welchen Methoden
die Planken mit den Spanten vernagelt waren (welche Art Nägel, ob Holz, oder Metall, Nagelmuster,
Abstand der Nägel untereinander) und wie die Planken der einzelnen Gänge miteinander verlascht
waren (welchen Abstand hatten die Laschen zueinander, wie sahen sie aus usw.)
Aber egal welches Problem man im historischen Schiffbau hat, hier steht nahezu für jedes die Lösung im Maßstab 1:1 vor einem.
Eintrittspreise, Öffnungszeiten:
Der Eintritt kostet für Erwachsene 17,50 FL, für Senioren (ab 65 Jahre) 12,50 FL, und für Kinder
(6-17 Jahre) 7,50 FL.
Geöffnet ist an 7 Tagen in der Woche von 10.00- 17.00 Uhr nur am 25. Dezember und am 01. Januar
ist das Museum und die Werft verständlicherweise geschlossen.
Angebot:
Wer während der Woche kommt, kann die Arbeiten an der “Seven Provincien” beobachten.
Am ersten Samstag im Monat kann man zwischen 13.00 Uhr und 14.00 Uhr dabei sein, wenn die auf dem
Gelände aufgestellten historischen Schiffsgeschütze abgefeuert werden. Für 250,--FL kann man auch
5 Schüsse kaufen und darf dafür auch die Lunte bedienen. Führungen auch in Deutsch sind im
Eintritt inbegriffen, Gruppen ab 25 Personen sollten aber voranmelden. Zur Zeit ist ein
Minenjäger der niederländischen Marine in der Werft zu Besuch. Auch dieses Schiff kann besichtigt
werden und auch hier finden Führungen statt.
Fazit:
Man muss sich schon sehr überlegen, ob sich die Anfahrtstrecke für einen lohnt. Um genau diese
Überlegungen auf eine etwas solidere Basis zu stellen, habe ich diesen Artikel geschrieben. Wer
nicht nur Schiffe im Kopf hat, für den stellt ein Abstecher nach Enkhuizen, das über einen Damm
quer durch das Ijsselmeer in ca. 15 Minuten mit dem Auto erreichbar ist, eine interessante
Abwechslung dar. (Die Ausschilderung, sowohl der Werft, als auch Enkhuizen ist so gut, dass sogar
ich alles auf Anhieb gefunden habe!) Es handelt sich um ein wünderhübsches, altes Fischerdorf,
bei dem die ursprüngliche Bausubstanz mit viel Liebe und Aufwand gepflegt wird. Hier befindet
sich auch das Zuiderzeemuseum und ein Yachthafen, in dem bei meinem Besuch auch jede Menge alter
Plattbodenschiffe lagen (doch wieder Schiffe!).
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