Modellbau Planvorlage |
mini-sail e.V. |
Überprüfung von Spanten
Baubericht von Stefan Kloß
Im Laufe der Zeit baut man ja einige Schiffsmodelle. Die einen werden spontan perfekt und toll,
die anderen sind ein Problem und eine Enttäuschung auf der ganzen Linie.
Auf der Suche nach der Ursache dieses Problems stellte ich für mich fest das es nicht unbedingt an
meinen handwerklichen Fähigkeiten liegt, gewiß, es gibt viele die besser und schöner bauen als
ich, aber so schlecht schätze ich mich nun wirklich nicht ein. Nein, meine Ursache lag bei vielen
Modellen, welche schwierig waren und sind, in den Plänen. Um an Pläne heran zu kommen gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Zum einen, man kauft sie. Allerdings gibt es nur wenige Plan Anbieter
die man uneingeschränkt empfehlen kann. Zweitens: man holt sie sich aus Büchern, und drittens von
den Werften,(bei neueren Schiffen) oder von den Museen. Die Pläne von den Büchern sind meistens
auch aus den Museen. Bei diesen Plänen stellte ich oftmals seltsame Differenzen fest.
Spantenlinien passen nicht in die Flucht, die Stellung wurde um wenige Zentimeter verändert oder
ganze Spanten wurden ausgetauscht. Letzteres bemerkte ich beim Bau eines 74-Kanonen Schiffes.
Spätestens beim Bau merkt man wie gut die Spantenlinien sind, wenn man mit dem Strack keinerlei
Probleme hat und alles wunderbar fluchtet.
Aber es gibt auch die andere Seite, wenn scheinbar keine Linie zusammenpaßt und es nur Kanten und
Beulen gibt. Wenn man, wie ich, kein 200prozentiger Computerexperte ist mit den entsprechenden
teuren Programmen,wo man einscannen kann und der Computer macht den „Rest“, muß man andere Wege
gehen. Eine recht gute Möglichkeit ist der Bau eines Halbmodells.
Diese Möglichkeit wurde in der Vergangenheit von ziemlich allen Werften genutzt, einschließlich von Nathael Herreshof, welcher einige der wunderbarsten Cup-Verteidiger gebaut hat. Auch die Werften in den USA die schnelle Klipper bauten benutzten sehr gerne diesen dreidimensionalen Zeichenblock. Ist das Modell fertig, kann man hier direkt die Linien abnehmen.
Durch besagte Probleme bei der Umsetzung von Spantlinien in ein Modell habe ich mir diese
einfache Sache zu eigen gemacht und baue vor dem eigentlichen Modell ein Halbmodell. Das hat den
einfachen Vorteil, das man die Spanten an einer direkten Umsetzung überprüfen und gegebenenfalls
berichtigen kann.
Damit wäre die Aufgabe des Halbmodells auch schon erfüllt. Aber so ein Halbmodell kann man auch an die Wand hängen, Es ist sehr dekorativ und man kann auch die Form bis zu einem ganzen Rumpf ausarbeiten, oder wie hier auf der Messe Friedrichshafen als Blickschutz für die Kaffeemaschine.