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Modellbau
Planbau |
mini-sail
e.V. |
mb-09-09.htm; 09.2009
erschienen in ModellWerft 08/2009
die Bilder lassen sich durch Anklickern vergrößern
Bild 01: Etwa solche Boote waren die Vorlage für meine
Modell-Proa
Auslegerboot ...
Baubericht von Uli Schramm
Baubeginn: Januar 2008
erste Wasserberührung: 27.3.08
Jungfernfahrt: 13.4.2008
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Vorwort |
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Ursprünglich sollte es ja einmal ein Katamaran werden. Aber auf der Suche nach geeigneten
Plänen, Vorbildern und Fotos stieß ich im Internet auf einer "Multihull"-Seite auf die
Beschreibung von sogenannten "Proa´s". Aus den Darstellungen über diese Auslegerboote sprach so
viel Begeisterung und Herzblut, dass ich - gleichsam missioniert bzw. infiziert - mein
ursprüngliches Vorhaben modifizierte, um nunmehr einen "Katamaran" mit zwei sehr unterschiedlich
dimensionierten Rümpfen (nämlich "Rumpf" und "Ausleger") zu bauen.
Bild 02: Ein Plan aus dem Internet,
an den ich mich beim Bau "meiner" Proa grob gehalten habe
Der Ausleger ("Ama") bildet mit seinem Gewicht das aufrichtende Moment gegen die Krängungs-Kraft
des Segels. Übersteigt die Krängungs-Kraft auf das Segel das Gewicht des Auslegers, hebt sich
dieser logischerweise aus dem Wasser. Das Boot kann dadurch (gleichsam auf nur einer "Kufe"
segelnd), ähnlich wie ein Katamaran, erhebliche Geschwindigkeiten erreichen.
Dieser "pazifische" Typ (Ausleger immer in Luv) unterscheidet sich übrigens vom "atlantischen"
Typ, wo der Ausleger immer in Lee ist. Das aufrichtende Moment wird hier folglich nicht durch das
Gewicht, sondern durch die Auftriebskraft des Auslegers gebildet. Die Gefahr des Kenterns ist
hier sicherlich geringer als beim pazifischen Typ - der Ausleger müßte dann schon unfreiwillig
zum U-Boot werden. Allerdings werden, da naturgemäß immer beide Schwimmkörper im Wasser sind,
auch nicht so hohe Geschwindigkeiten erreicht. Neben dem Urtümlichen, was diese Boote an sich
haben (immerhin werden sie in der Inselwelt der Südsee/Pazifik/Polynesien seit mehreren hundert
Jahren so gesegelt), hatten zwei weitere Eigenarten mein Interesse geweckt, bzw. meinen
Tüftel-Trieb herausgefordert:
Zum einen: Die Besegelung mit einem sogenannten "Krebsscherensegel", das mit seiner Dreiecksform
(ähnlich der "Concorde" bei den Flugzeugen) einen wesentlich höheren Wirkungsgrad (bis zu 1,5
fach) haben soll, als eine "herkömmliche" Bermuda-Hoch-Takelung ...
Zum andern: Die Art des Segelns und der Segel-Handhabung: Der Ausleger ist immer in Luv; bei
einer "Wende" wird der Bug zum Heck, und das Boot segelt, nachdem die gesamte Takelung auf den
neuen Bug ausgerichtet wurde, gleichsam "rückwärts" weiter, bis zur nächsten Wende bzw. Halse.
Wenn man so will, hat hier jene Redewendung, nach der man durch Wende oder Halse auf den "anderen
(neuen) Bug" geht, eine sehr wörtliche Bedeutung ...
Zum besseren Verständnis die nachfolgende Skizzen:
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Bild 03: Die Wende bei einem Auslegerboot:
1. Kurs am Wind
2. abfallen; Segel auf
3. Boot stoppt für einen Moment; Segel auf neuen Bug rüberziehen
4. Anluven; Kurs am Wind ... |
Bild 04: Die Halse wäre dann analog ..:
1. Kurs raumschots
2. anluven bis etwa Halbwind; Segel auf
3. Segel auf neuen Bug rüberziehen; etwas dichtholen
4. abfallen bis Raumschotkurs |
Sicherlich gewöhnungsbedürftig für den "Normalsegler" ist das Manövrieren: Um eine Wende zu
segeln, muß man abfallen, nicht anluven, für die Halse muß man anluven, nicht abfallen!
"Faustregel": Um den Bug zu wechseln immer zunächst mal auf "Wind querab" gehen ... Aufgrund
dieser doch etwas "umständlichen" Handhabung wird das fertige Modellboot wohl kaum geeignet sein,
ernsthaft und konkurrenzfähig bei Regatten mitzusegeln. Aber, vielleicht wird´s ja trotzdem ein
"Hingucker"?
Doch bevor ich anfing zu bauen, habe ich zunächst mal aus Pappe eine Art Vor-Modell erstellt,
um zu sehen, ob und wie das mit der Segelsteuerung funktionieren könnte ...
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Bild 05: und Bild 06 Pappmodell für die ersten Gedanken
Segel-Umsteuerung "über Kopf" |
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Rumpf |
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Der Bau von Rumpf ("Waka") und Ausleger ("Ama") ... ... stellt keine allzu großen
Anforderungen an das Können des Modellbauers. Beide Schwimmkörper sind als Knickspanter
konzipiert. Bug und Heck sind genau gleich. Der Rumpf (Trapez-Querschnitt), besteht im Prinzip
aus drei Teilen: Boden und zwei Seitenteilen; der Ausleger (V-Querschnitt) sogar aus nur zwei
breiten "Planken", die "unten" (am "Kiel") und an den "Spitzen" (vorne und hinten) miteinander
verbunden und dann durch durch V-Spanten auseinandergespreizt werden.
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Bild 07: Der Rumpf im Rohbau |
Bild 08: Der Ausleger im Rohbau |
Bild 09: Das Schwert in der Mitte des Rumpfes; "vorne" und
"achtern" je ein Ruder |
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Holzschwert |
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Ein Holzschwert - in der Form eines Kreis-Segmentes, nach vorne wie nach achtern
symmetrisch - wird in der Mitte unter dem Rumpf angebracht. Dieses Schwert hat noch eine
hydrodynamische Besonderheit: Da für das Boot Luv- bzw. Leeseite immer gleich sind, ist das
Schwert nur nach Luv hin profiliert ("gewölbt"), nach Lee hin "platt". Dies bewirkt (zumindest
theoretisch) einen Sog/Auftriebs-Effekt in Richtung Luv, der der Abdrift zusätzlich
entgegenwirken soll.
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Ruder- und Segelansteuerung: |
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Bild 10: Der Fußpunkt des Dreiecksegels,
mit einer Gardinenrolle beweglich an einer Schiene befestigt
Da das Boot in gleicher Weise "vorwärts" wie "rückwärts" segelt, wird sowohl vorne wie achtern
(spiegelsymmetrisch) je ein Ruder eingebaut. Je nach Fahrtrichtung dient das jeweils achterliche
zum Steuern, während das "Bug"-Ruder einfach auf "gerade" steht. Bei Bedarf kann es natürlich
auch als zusätzliches Steuerruder unterstützend mit eingesetzt werden.
Der Holepunkt für den Segel-Baum ist genau auf halber Schiffslänge. Dichtholen und Auffieren wird
ganz "normal" mit Segelwinde und Umlaufschot bewerkstelligt. Die Umsteuerung des Segel-Fußpunktes
(vordere Spitze des Dreicksegels) vom Bug nach Achtern zum Fahrtrichtungswechsel (um auf den
"neuen Bug" zu gehen) ist da schon etwas komplizierter:
An der Leeseite entlang des Bootsdecks ist eine Schiene (T-Profil/“Gardinenschiene“)
angebracht, auf der ein "Schlitten" (Gardinenrolle) läuft. An diesem Schlitten ist der Fußpunkt
des Dreicksegels drehbar eingehängt.
Bild 14: Die Winde, mit den zwei Trommeln, provisorisch
eingebaut.
Die größere Trommel ist für die Veränderung des Segel-Fußpunktes,
die kleinere betätigt die Mast-Verstagung nach vorne bzw. nach achtern.
Wird der Schlitten mittels einer kräftigen Winde von vorne nach achtern gezogen, geht das
Dreiecksegel gleichsam "über Kopf" auf den "neuen" Bug. Diese Winde besitzt noch eine weitere
Trommel auf der gleichen Achse, auf der Vor- und Achterstag des Mastes eingehängt sind. Wird das
Segel von vorne nach achtern gezogen, ändert sich gleichzeitig die Neigung des Mastes von vorne
nach achtern (in Richtung "neuer Bug"). Eine handelsübliche Segelwinde hätte, um Segel und
Mastneigung auf den neuen Bug rüberzuziehen, nicht genügend Stellkraft, und auch nicht genügend
Stellweg von etwa 180 cm. Der Motor für die Winde ist darum ein Getriebemotor - in diesem Fall
ein ausgedienter Akku-Schrauber-Motor mit dem üblichen Getriebe. Selbst wenn man ihn - z.B. in
einem Baumarkt - für etwa 15,- bis 20,- Euro neu kaufen sollte, ist das eine gute und
leistungsfähige Alternative zu den oft wesentlich teureren Getriebemotoren aus dem
Modellbauhandel. Wenn man zusätzlich die meist im Getriebe integrierte
Drehmoment-"Rutsch"-Kupplung mit verwendet und entsprechend einstellt, erspart man sich
darüberhinaus noch eine komplizierte "Endabschaltung": Ist der Endpunkt des Windenweges erreicht,
rutscht die Kupplung einfach durch und verhindert, dass die ganze Mechanik auseinandergerupft
wird.Hier einige Bilder von einem ersten Funkionstest:
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Bild 11, Bild 12, Bild 13
Der Segelfußpunkt wird von "links" nach "rechts" gezogen, gleichzeitig ändert sich die
"Kipp"-Ausrichtung des Mastes. |
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Schwimm-Test |
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Nachdem alles - zunächst mal provisorisch eingebaut - einigermaßen zu meiner Zufriedenheit
funktionierte, wurde das Deck angebracht, alles lackiert, und dann ging´s zum Teich, zu einem
ersten Schwimm- und Trimmtest. Die Lage im Wasser bzw. Gewichtstrimmung war so weit in Ordnung.
Da allerdings so gut wie kein Wind wehte, konnte ich noch keine wirklichen Segelversuche machen.
Erst recht das Segeln mit "fliegendem" Ausleger mußte darum zunächst mal vertagt werden ...
Bild 15: Langsamfahrt bei fast Flaute ...
Die wenigen Windbewegungen, die dann doch ab und zu auftraten, ließen aber darauf hoffen, dass
das Boot irgendwann auch mal ganz gut segeln könnte. Die von mir befürchtete extreme
Luvgierigkeit des Bootes (das Dreicksegel ist nach achtern etwas größer als im Vorbild
vorgesehen, wodurch der Segelschwerpunkt doch ziemlich weit nach hinten rutscht) schien sich
jedenfalls nicht zu bestätigen. Darum lasse ich die Besegelung zunächst mal unverändert.
Allerdings deutet sich noch eine andere Schwierigkeit an: kommt der Wind (infolge von plötzlichen
Richtungsänderungen / Drehern / Verwirbelungen o.ä.) einmal ungewollt von der "falschen" (dem
Ausleger abgewandten) Seite, dann macht das Boot doch eine recht hilflose Figur: Es treibt
einfach nach Lee, ohne dass man wirklich steuern könnte: Weil Mast und Achterstag im Weg sind,
kann das Segel nicht in die dann notwendige Richtung auffieren, um so aus der "pazifischen" Proa
vorübergehend einfach eine "atlantische" zu machen. Stattdessen braucht es dann doch einiges an
Geduld, z.T. auch Nerven (insbesondere, wenn z.B. ein Springbrunnen oder ein unzugängliches Ufer
immer näherrücken ...), bis das Boot wieder manövrierfähig ist. Vielleicht fällt mir ja für
diesen Fall noch eine praktikablere Lösung als "Abwarten und Hoffen" ein ... Was ich sonst zum
Weiter-Bauen wissen mußte, erfuhr ich ebenfalls bei diesem ersten Test, so dass ich die
"Innereien" nun fest installieren konnte.
Bild 16: endgültiger Einbau der Winde; rechts sind
Seil-Führungsröhrchen erkennbar,
die eine Verknotung der Zugseile bisher erfolgreich verhindert haben
Der Akku zur Stromversorgung ist normalerweise im "Haupt"-Rumpf ("Waka") eingebaut; bei
größeren Windstärken kann er jedoch auch als zusätzlicher Ballast im Ausleger untergebracht
werden. Dieser taucht dann (ohne Wind) etwa 1 cm tiefer ins Wasser ein, wird aber durch den
stärkeren Wind entsprechend auch wieder "angehoben".
Wieder in der Werkstatt zurück, wurden die nächsten Verfeinerungen bzw. Verschönerungen
vorgenommen: Der Mast und die Segelstengen (alles aus Kohlefaser-Angelruten) bekamen einen
Holz-Lasur-Anstrich, die Beschläge aus Alublech wurden schwarz gestrichen und die Lukendeckel
bekamen eine Dichtung aus Fenster-Abdichtungsgummi.
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Jungfernfahrt |
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Bild 17: Erste zaghafte „Flugversuche“ des Auslegers
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Einige Tage später ging´s wieder zum Teich; es herrschte etwas mehr Wind, so dass ich nun eine
"echte" Jungfernfahrt machen konnte. Den Ausleger "fliegen" zu lassen, gelang schon ganz gut,
erfordert aber sehr viel Aufmerksamkeit und Konzentration - besonders, wenn das Boot durch das
Ruder gesteuert wird, das mit dem (ungewohnten) "linken" Steuerknüppel des Senders "verbunden"
ist. Da macht man schnell mal eine Lenkbewegung in die falsche Richtung, und dann wird´s richtig
gefährlich. Wie schnell das Boot wirklich ist, konnte ich noch nicht so recht austesten, es
fehlten bis jetzt Vergleichsmöglichkeiten in Form von anderen Booten auf dem Teich. Aber das wird
sich sicherlich mit den nun kommenden Frühlings-Sonntagnachmittagen ändern ...
An einem weiteren Test-Tag ist es dann passiert: Das Boot, bei etwa 3-4 Windstärken echt "gut
drauf": fliegender Ausleger, gute Geschwindigkeit, aber, in einem Moment der Unaufmerksamkeit,
ist es dann doch zum ersten mal durchgekentert. Es brauchte etwa eine endlose 3/4 Stunde, bis es
kieloben und segelunten ans rettende Ufer getrieben wurde. Tröstliche Erfahrung: Wenigstens ist
es so "dicht" geblieben, dass es nicht gesunken ist. Allerdings mußte ich doch einiges an
Trockenlegungsarbeiten leisten, bevor es wieder einsatzfähig war.
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Kenter-Bremse |
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Aufgrund dieser Erfahrung habe ich dann versucht, noch so etwas wie eine Kenter-Sicherung
(oder wenigstens Kenter-"Bremse") zu konzipieren – und zwar mit Hilfe eines
U-Boot-Lagereglers.
Der erste Gedanke: Mit Hilfe des Lagereglers direkt in die Segelsteuerung einzugreifen, erwies
sich als zu kompliziert. Es genügt nämlich nicht, den Regler einfach zwischen Segelwinde und
Empfänger zu schalten, da ein voll angezogenes Segel (= "Voll-Ausschlag" des entsprechenden
Hebels am Sender) durch den Lageregler nicht einfach "rückgängig" gemacht werden kann. Auch ein
direkter Eingriff in die Segelschot durch eine Art Trimm-Servo, das vom Lageregler gesteuert
wird, erwies sich aus Platz-Gründen als nicht praktikabel. Der zweite Gedanke: Die Neigung des
Mastes durch den Lageregler zu steuern, schien mir da erfolgversprechender zu sein. Ab einer
gewissen Schräglage - sagen wir mal etwa 200 - soll der Mast sich nach Lee neigen, so daß die
effektive Segelfläche sich verkleinert (ohne dass der effektive Hebelarm mit dem aufrichtenden
Gewicht des Auslegers sich weiter verkürzt) und das Boot nicht noch weiter krängt. Diese Neigung
müßte durch ein "Nachgeben" der Mastabstützung zu erreichen sein. Die "Länge" dieser Abstützung
würde dann durch eine vom Lageregler gesteuerte Segelwinde bzw. Seiltrommel bestimmt. Mit dem
Lageregler kann ich recht genau den Krängungswinkel einstellen, ab dem der Mast sich neigen soll,
so dass ich zunächst den Ama „fliegen“ lassen kann, und die „Sicherung“
erst bei zu großer Krängung in Aktion tritt: Der luvseitige Stützmast wird dann einfach
teleskopartig verlängert bzw. ausgefahren, der Mast neigt sich dadurch nach Lee, die effektive
Segelfläche verkleinert sich durch diese Neigung und die Krängung geht zurück.
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Zur Veranschaulichung ein paar Bilder: |
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Bild 18: Die Winde für den Teleskop-Stützmast: ein Rundholz-Stab an einer Segelwinde Im
Hintergrund ist als rotes Bauteil der um etwa 200 geneigte Lageregler zu erkennen. Er tritt in
Aktion, sobald er durch die Krängung des Bootes waagerecht liegt bzw. sich nach der anderen Seite
neigt. |
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Bild 19: das Seil führt durch das „Außen-Rohr“ des Teleskop-Stützmastes hindurch
und ist am unteren Ende des Innen-Rohres befestigt. Durch Ab- bzw. Aufwickeln des Seiles wird der
Stützmast teleskopartig verlängert bzw. verkürzt |
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Bild 21: Geringe Krängung: Stützmast „eingefahren“ („kurz“) Der Mast
steht senkrecht zur „Schiffsebene“ |
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Bild 22: Größere Krängung: Stützmast „ausgefahren“ (länger), der Mast steht
dadurch nicht mehr senkrecht zur Schiffsebene, sondern neigt sich nach Lee |
Das Ganze in Prinzip-Skizzen:
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Bild 23: Bei einer Krängung von unter 20 0 passiert noch nichts ... Der Teleskop-Stützmast
ist „eingefahren“, der Segelmast steht „senkrecht“ zur Boots-Ebene |
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Bild 24: Krängung über 20 0: Die Winde im Boot wickelt Leine ab, der Teleskop-Stützmast
verlängert sich um die Strecke „x“, der Segelmast neigt sich nach Lee und verkleinert
dadurch die „Angriffsfläche“ für den Wind, ohne dass der Ama weiter
„steigt“ und damit das aufrichtende Moment verkleinert. |
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Und nun der Praxis-Test |
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Bild 25: leider hat die Winde hier nicht schnell genug aufgefiert
- die Proa liegt auf der Seite |
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Bild 26: doch nach ca. 30 Sekunden hat der Wind das Boot ein wenig gedreht und klappt den
"aufgefierten" Ausleger zurück |
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Bild 27: Der Ausleger liegt wieder auf dem Wasser. Die Winde zieht den Mast wieder in die
Senkrechte. Das Segel kommt wieder aus dem Wasser heraus. |
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Bild 28: Die Fahrt kann fortgesetzt werden ... |
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Weitere Veränderungen |
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Bei weiteren Testläufen habe ich festgestellt, dass es doch recht kompliziert ist, zwei Ruder
„vorne“ und „achtern“ mit zwei getrennten Steuerknüppeln zu bedienen und
nach jeder Wende bzw. Halse neu überlegen zu müssen, welches Ruder nun „gilt“ und in
welche Richtung welcher Ruderknüppel am Sender betätigt werden muß, um in die gewünschte Richtung
zu fahren. In mindestens 30% der Fälle bewege daher irrtümlich entweder das „falsche“
Ruder, oder, wenn das „richtige“, dann jedoch zunächst in die falsche Richtung. Und
trotz „Kenterbremse“ ist es oft recht riskant (und nervenaufreibend), wenn man bei
fliegendem Ama eine falsche Ruderbewegung macht. Als Abhilfe habe ich folgende Veränderung
vorgenommen: Beide Ruderservos werden von einem Kanal angesteuert, wobei ihre Lenk-Richtung
gegenläufig ist. Dies bewirkt folgendes: Durch die Fahrtrichtungsänderung "vorwärts"-"rückwärts"
ändert sich zwar auch weiterhin Backbord und Steuerbord, jedoch bleibt Ausrichtung "nach Luv"
(Richtung Ama) bzw. "nach Lee" (vom Ama weg ..) - unabhängig von der Fahrtrichtung bestehen. Ich
denke, diese "Eselsbrücke" wird das Steuern dann doch ein wenig erleichtern.
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Bild 29: Vorbereitungen zur ersten Fahrt auf einem größeren Gewässer ... |
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Bild 30: und ab geht´s ... |
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Bild 31: Haupsache, der Wind kommt immer von der Auslegerseite her ... |
Drei Videos:
Als der Bericht geschrieben wurde (2009) war es noch nicht möglich ein Video auf Youtube hochzuladen.
Launching
Dies war der erste Einsatz auf einem größeren Gewässer.
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Proa - Wende
Die Proa wendet nicht den Rumpf - die Rah wird einfach auf den neuen Bug gezogen.
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Uli Schramm