mb-08-12.png Modellbau
Planvorlage
mini-sail e.V.icon-ms-040

mb-08-12.htm; 05.2008
fenster.jpgalle Bilder lassen sich durch Anklickern vergrößern
Baubeschreibung eines Schärenkreuzers
von Günter Grandl
Mitglied im Modellbauclub IGS-Marktschwaben


mb-08-12-b02k.jpg Maßstab 1 : 10

Abmessungen:
Länge: 1,28 m
Breite: 25 cm
Gewicht: ca. 6 kg
Masthöhe: 1,5 m
mb-08-12-b01g.gif

[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Vorwort -.-   

Der Rumpf dieser Yacht hatte eine kleine Vorgeschichte, die sich sogar bis zu den erfahrenen Modellbauern der Minisail durchgesprochen hatte. Im E-Bay wurde dieser Rumpf angeboten von der Form her hat mir das Schiff sofort gefallen aber ich traute meinen Augen nicht als ich den Anbau des Kiels gesehen habe. Der wurde für mich unverständlich, verkehrt angesetzt.
Es gab nun im Forum der Minisail einige lustigen Anmerkungen zu diesem Kielanbau. Ich machte mir von dem E-Bay Foto eine Kopie und mit meinem Fotoprogramm habe ich den Kiel gedreht und schon passte alles zusammen. Nach diesem Test habe ich mir den Rumpf ersteigert.
Nach Ankunft des Rumpfes bei mir, ging ich damit sofort in meine kleine Modellbauwerft um in genauer zu betrachten. Der ges. Bau des Rumpfes war vorbildlich ausgeführt in Spantbauweise mit Flugzeug Sperrholz beplankt und geharzt. Ein Modellbauer der einen Yachtrumpf so mustergültig baut, muss sich ja mit dem Anbau des Kiels ja was dabei gedacht haben. Es ist schade, dass man mit dem unbekannten Hersteller des Rumpfes keinen Kontakt bekommen kann, um seine Erfahrungen bezüglich Kiel zu erfahren.
Aber um allem Gerede in Modellbaukreisen aus dem Weg zu gehen habe ich mich doch entschlossen, den Kiel in die für uns richtige Lage zu bringen und ihn zu drehen..


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Der Schiffsrumpf -.-   

Da im Rumpf zwei dicke Schrauben zu sehen waren, nahm ich an, der Kiel sei damit am Rumpf befestigt. Nach dem Lösen der Schrauben, rührte sich der Kiel immer noch nicht also waren noch irgendwelche Befestigungsstifte versteckt angebracht. Diese Stifte zu suchen war unmöglich so blieb mir nur die Stichsäge. Aber auch das ging nur 3cm dann war ich wieder auf Metall gestoßen, so blieb mir nur noch die Trennflex. Damit habe ich dann den Kiel vom Rumpf getrennt.
Nun konnte ich feststellen. Dass der Kiel zusätzlich noch mit 2 Stahlbolzen befestigt war. Ich habe dann diese Bolzen entfernt und 2 neue 6mm Gewindestifte in den Kiel mit Epoxy eingegossen und dann in der (für uns) richtigen Lage mit dem Rumpf verbunden. Die Trennstelle habe ich dann mit Polyester Spachtel aufgefüllt und die Rundung zum Rumpf mit einem Suppenlöffel ausgefüllt und geglättet. Nun hatte die Yacht wieder ihr normales Aussehen.
Den ges. Kiel habe ich dann mit Epoxy Harz überzogen und nach der Trockenzeit wieder geschliffen. Den Innenraum des Schiffes habe ich nochmals mit Epoxy Harz gestrichen um ihn absolut wasserdicht zu bekommen.
Nun konnte ich endlich beginnen aus dem Entlein einen schönen weißen Schwan zu bauen.

mb-08-12-b03k.jpg mb-08-12-b04k.jpg
E-Bay Zustand vorher ... ... nach dem Drehen des Kiels


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Deckbelegung -.-   

Der nächste Arbeitsschritt ist die Belegung des Decks mit Mahagoni Königs und Randleiste und Abbachi Deckleisten.
Zuerst habe ich die Mahagoni Königsleiste verlegt und dann die Mahagoni Randleisten. Diese Leisten habe ich mit Ponal blau (wasserfest) auf dem bereits vorhandenem Deck verlegt und anschließend mehrmals geschliffen.
Nach dem der Rumpf fertig war, habe ich das Deck mit einem Bootslack lackiert und nach dem Trocknen mit einem 800 er Schleifpolster matt geschliffen.
Nach dem Schleifen des Decks, habe ich die Randleisten und Königsleiste mit Bootslack wieder hochglänzend lackiert.

mb-08-12-b05k.jpg mb-08-12-b06k.jpg


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Aufbauten -.-   

Die Aufbauten habe ich fest mit dem Rumpf verbunden und den nötigen Zugang zum Service Brett auf dem die Segelwinde und das Ruderservo montiert kann über das abnehmbare Dach vorgesehen.
Das komplette Servicebrett mit der Aufrollautomatik zur Straffung des Windenschots ist komplett aus dem Rumpf ausbaubar und alle Service Arbeiten können außerhalb des Schiffes durchgeführt werden.


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Nun der fertige Aufbau -.-   
Nun der fertige Aufbau
.
mb-08-12-b07k.jpg mb-08-12-b08k.jpg mb-08-12-b09k.jpg
mb-08-12-b10k.jpgmb-08-12-b11k.jpg


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Technik -.-   
Technik Einbau
mb-08-12-b14k.jpg

Die ges. Technik habe ich auf ein Sperrholzbrett aufgebaut,
damit man bei Einstell und Wartungsarbeiten die ges. Elektronik aus dem Schiffsinnern entnehmen kann.


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Steuerung -.-   

Die Segelsteuerung erfolgt nicht wie üblich über ein Umlaufschot mit Spannzugfeder sondern nach dem System wie es bei Regattayachten z.B. Marblehead praktiziert wird nur mit dem kleinen Unterschied daß die Schotführung im Schiffsinnern und nicht auf Deck stattfindet.
Außerdem habe ich den Windenschot Straffungsgummi durch eine ganz simple Aufrollautomatik (Skipass-Gürtelhalter) aus dem Sportzubehör ersetzt und somit kein Reißproblem des Gummis. Das vordere Anschlussteil wird durch einen kleinen Ring ersetzt und mit dem Windenschot verbunden an dem anschließend die beiden Schoten für das Groß und die Fock befestigt werden.
Ich kann nur jedem Modellbauer dieses unkomplizierte System zu verwenden. Für Regattasegler, bei denen es ja um jedes Gramm Gewicht geht wird die Anwendung dieser Automatik aus Gewichtsgründen sicher nicht praktiziert werden.

Verwendete Elektronik Einzelteile
Hitec Segelwinde HS-785 HB
Graupner Servo C 577
mb-08-12-b12k.jpgmb-08-12-b13k.jpg


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Schotführung -.-   

Diese System ist mit Sicherheit jedem Marblehead Segler bekannt ich möchte aber für alle anderen Anwender diese System trotzdem einmal auf skizzieren.


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Das Segelrigg -.-   
mb-08-12-b15k.jpg

Den Mast habe ich aus einem Rundholzstab mit einem Durchmesser von 15mm gefertigt. Zuerst den Mast geschliffen und nach oben verjüngt. Zur Stabilisierung des Mastes habe ich 1 Saling vorgesehen um eine Oberwante und eine Unterwante zu bekommen.
Die Wanten habe ich mit Stahlseilen durchgeführt..
Als Segelmaterial habe ich eine 0,08mm Folie aus dem Fachhandel verwendet und in Bahnen geschnitten mit dem üblichen 6mm breiten Doppelklebeband verklebt. Zur Sicherheit habe über die Klebestellen mit der Nähmaschine eine Nat darüber genäht. Da ich die einzelnen Segelbahnen in einer Ebene geklebt habe und nicht wie bei Regatta Yachten einen Bauch eingeschnitten habe, erreiche ich den sog. Segelbauch über das Achterstag was für diese Yacht denke ich ausreichend ist.

Das Achterstag habe auch mit einem kleine Wantenspannern (3mm) versehen so kann man nach dem Aufriggen das Rigg sehr sauber einstellen.
Die Yacht war nun bis auf die Lackierung fertig. Ich habe das Deck für die Lackierung abgedeckt und das Schiff zu einem Autolackierer gebracht der eine ganz tolle Lackierung gemacht hat wie man auf den Fotos erkennen kann. Yachten in dieser Größe kann ich nicht mehr selber lackieren, denn die Trocknung in einer Wärmekammer ist mir nicht möglich. Wenn man den Preis für ca. 5 Spraydosen in weiß und 5 Spraydosen Klarlack rechnet kommt eine Lackierung bei einem Autolackierer billiger. Ich werde zukünftig meine Schiffe alle bei einem Lackierer durchführen lassen.

Nachdem nun die Yacht fertig ist habe ich die erste Wasserung in meinem Teich durchgeführt und konnte eine optimale Wasserlinie feststellen.


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Nun die fertige Yacht -.-   
mb-08-12-b16k.jpgmb-08-12-b17k.jpg


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Nun die Jungfernfahrt -.-   

Für jeden Modellbauer ist es immer ein neues Erlebnis das Schiff das erstemal zu Wassern.
Die Wasserline der Yacht habe ich ja bereits im kleinen Gartenteich geprüft aber nun in einem See das ist immer ein spannender Moment. Die Yacht ist super gelaufen und reagierte gut nach Vergrößerung des Ruders auf jeden Ruderausschlag. Leider war kein stärkerer Wind aber trotzdem hatte sie sehr gute Fahreigenschaften..


[ Vorwort ] [ Rumpf ] [ Deck ] [ Aufbauten ] [ Aufbau fertig ] [ Technik ] [ Steuerung ] [ Schotführung ] [ Rigg ] [ fertig ] [ Jungfernfahrt ] [ Fotos ]
button4.gif Nun noch einige Fotos der ersten Fahrt -.-   
mb-08-12-b18k.jpg mb-08-12-b19k.jpg mb-08-12-b20k.jpgmb-08-12-b21k.jpg

Siehe auch:
Schiffskiel mal anders herum
und eine Geschichte dazu


Günter Grandl

Mitglied im Modellbau Club
IGS-Marktschwaben

Seitenanfang Baupraxis Neustart der Seite button6.gif