mb-05-14.png Modellbau
Baukastenmodell
mini-sail e.V.icon-ms-040

mb-05-14.htm; 08.2005
© erschienen in SchiffsModell 8/2005

b01k.jpg Alte Lady ?

Baubericht von Uwe Kreckel


[Vorwort] [Umsetzung] [Rumpf] [Holzarbeiten] [Deck] [Rigg] [Ausschmückungen] [Diorama] [Segeln] [Fazit]
../../button4.gif Vorwort -.-   

Vor 14 Jahren sind 2 neue Damen in mein Leben getreten, auf die ich bis heute stolz bin: Zum einen kam meine 1. Tochter zur Welt (2.900 gr., 45 cm LÜA), zum anderen erstellte ich eine INGA IV mit 110 cm LÜA und ca. 10.500 gr.
Die Tochter ist inzwischen in der Pubertät und hat sich doch deutlich verändert (sowohl optisch als auch von den technischen Daten her), und steht damit im kompletten Gegensatz zu der INGA, die noch (fast) genauso dasteht wie kurz nach der Fertigstellung.
b02k.jpg Zusätzlich ist die Tochter mit ihren 13 Jahren noch als recht jung einzustufen, das Modell dagegen gehört sowohl in der eigenen "Flotte", als auch in ihrem Bekanntheitsgrad inzwischen zum "alten Eisen", zumal sie zu dem Zeitpunkt als ich das Modell gebaut habe bereits "einige" Jahre im Handel war. Zwischenzeitlich ist der Baukasten der INGA IV sogar ganz aus dem Handel verschwunden, die Fa. Wedico, die das Modell zuletzt im Vertrieb hatte, hat sich aus dem Schiffsmodellbaubereich zurückgezogen. Lediglich der Rumpf des Baukastens kann über das Internet noch geordert werden: Adresse: www.kingstonmouldings.co.uk. Trotzdem glaube ich, der Bekanntheitsgrad des Originals im Vergleich zu manch anderem Vorbild ist sicher eher gering...

Umso erstaunter war ich auf der Intermodellbau 2004 in Dortmund als ich feststellen durfte, daß meine dort ausgestellte INGA immer noch in der Lage war, etliche Zuschauer zu fesseln.

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Wie auch immer, ich nehme das Interesse zum Anlaß für diesen Artikel, in dem ich meine alte Lady, die INGA IV, die an ihr umgesetzten Modifikationen und natürlich den "etwas anderen Ständer", das Hafendiorama kurz vorstelle.

Vielleicht fühlt sich der ein oder andere angesprochen und restauriert seine (fast vergessene) INGA oder erstellt sie mit Hilfe des oben erwähnten Rumpfes und den alten Baukastenplänen (oder gar den Originalplänen von der Kröger-Werft aus Rendsburg) neu.
Wer dann noch Bilder vom aktuellen Zustand des Originals hat, dem fehlen eigentlich keine Informationen mehr. (Ich habe die Original INGA zuletzt in Travemünde gesehen und fotografiert, das ist aber auch bereits mehr als 10 Jahre her).


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../../button4.gif Umsetzung -.-   

b04k.jpg Die meisten Dinge die an meinem Modell umgesetzt sind, können sicher auch noch im Rahmen einer Restaurierung einfließen. Sollten die Beschreibungen an der einen oder anderen Stelle zu kurz ausgefallen sein, so hoffe ich, daß die Fotos hier mehr zeigen, als viele Worte beschreiben könnten. Viele der nachfolgend beschriebenen Modifikationen oder Ausschmückungen finden sich beim Durchblättern der einschlägigen Fachzeitschriften beim Kiosk um die Ecke.
Bei einem Besuch auf der Boot in Düsseldorf oder der Interboot in Friedrichshafen kann man die Teile sogar im Original betrachten und wer von dort mitgebracht oder über das Internet geordert einen Katalog eines großen Yachtausrüsters (z.B. Niemeyer) in seinen Besitz bringt, der hat gleich eine ganze Fundgrube an weiteren Detaillierungsmöglichkeiten vor sich liegen, wobei die dort aufgeführten Ausrüstungsgegenstände sogar gleich mit Angaben zu den Abmessungen versehen sind.
Oder man sucht gleich "nur" im Internet nach klassischen Yachten, Yachtfotografen, Yachtausrüstern usw., usw. und erhält auch dort sicher eine Fülle von Anregungen.


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../../button4.gif Rumpf -.-   

b05k.jpg Entscheidend für die Wirkung eines Modells bereits beim ersten Anblick, ist oft der Zustand des Rumpfes und dort insbesondere die Lackierung.
Nun bin ich aber beim Lackieren kein großer Held. Damit hier aber trotzdem nichts schief geht, wurde der Rumpf meiner INGA in einer Autolackiererei fachmännisch mit weißem Lack überzogen. Das sieht auch heute noch gut aus und einige leichte Kratzer konnten im Laufe der Zeit herauspoliert werden. Das Unterwasserschiff ist mit seidenmattem Lack aus dem Baumarkt lediglich mit einem guten Pinsel gestrichen. Da hier auch die Originale oft mit etwas weniger Sorgfalt lackiert sind wirkt das immer noch autentisch.
Der Wasserpaß ist ein aufgeklebter Streifen aus dem Autozubehörhandel.
Die Zierstreifen an der oberen Kante des Rumpfes sind in Gold gehalten und aus dem Modellbauzubehör. Der oberste Streifen verdeckt dabei einige Fehler an der Bordkante. Der dünnere etwas tiefer angebrachte streifen ist eigentlich der "Ersatz" der Scheuerleiste Ich fand es beim Bau des Modells deutlich einfacher hier nur einen Zierstreifen aufzukleben anstatt der Scheuerleiste, die dem Baukasten beilag. Ehrlich gesagt hatte ich einfach Bedenken die schöne Autolack-Hochglanzoberfläche gleich zu zerstören…
Aber ein Zierstreifen unterteilt die hohe Bordwand doch optisch, so daß das Schiff nicht so plump wirkt.


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../../button4.gif Holzarbeiten -.-   

Eigentlich müßte man das Deck der INGA mit einzelnen Planken belegen, die Kalfaternähte zwischen den einzelnen Holzstäben mit Fotokarton oder schwarzem Nähgarn imitieren um so ein der Yacht angemessenes "Deckslayout" zu erhalten. Aber das nimmt viel Zeit in Anspruch, die ich mir beim Bau nicht genommen habe. Deshalb ist das Deck meiner INGA auch lediglich mit 0,5 mm Tuschestift aufgezeichnet. Die wasserfeste Tusche und den passenden Stift dazu gibt es im Schreibwarenfachhandel und aufgezeichnet werden kann sowohl auf das unlackierte Holz eines Neubaus, als auch auf der bereits lackierten Oberfläche eines Restaurierungsobjektes… Der Nachteil dieser Methode ist, daß der Verlauf der Holzmaserung nicht überall zum aufgezeichneten Plankenverlauf paßt, was aber erst bei genauerem Hinsehen auffällt.


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../../button4.gif Deck -.-   

Auf jeden Fall spart es Zeit!
Lediglich die Relingstützen müssen entfernt und nach dem Aufzeichnen wieder angebracht werden (was aber bei einer Ausstattung mit "verlegten Planken" genauso erfolgen müßte. Die Vorgehensweise beim Aufzeichnen ist wie folgt:
Zunächst wird um alle Aufbauten herum eine 7 - 8 mm breite Planke gezeichnet. Bei den einfachen, rechteckigen Decksluken geht das z.B. sehr gut mit einem Geodreieck oder einer Holzleiste. Beim Hauptaufbau sollte man eine kurze Führungsleiste benutzen um in konstantem Abstand (Abstand = Plankenbreite = Führungsleistenbreite) um den Aufbau herum eine Linie zu ziehen. Während die eine Hand beim Aufzeichnen die Leiste verschiebt, wird gleichzeitig mit der anderen Hand der Tuschestift seitlich gegen die Leiste gedrückt und mitgeführt um die Linie auf Deck zu zeichnen.
b06k.jpg Danach wird ein Hilfswerkzeug, ein Winkel erstellt, dessen einer Schenkel so lange ist, wie die 1 Planke breit sein soll (5 mm). Der 2. Schenkel dient als Führung, er wird an der Außenkante des Decks entlang geführt. Wenn das Boot sicher steht, kann der Winkel mit einer Hand an der Bordwand entlang gezogen werden. Mit der anderen Hand führt man den Tusche-Stift mit dem Winkel mit, sodaß seine Spitze immer seitlich am Winkel anliegt, aber auch eine Linie auf das Deck zeichnet, so entsteht der erste Plankengang. Dann wird der auf dem Deck laufende Schenkel des Winkels um ein 2. Klötzchen mit Plankendicke verlängert. Bei gleicher Vorgehensweise wie oben entsteht durch den jetzt erzeugten Strich bereits die 2. Planke usw. ... Natürlich muß vor dem Aufkleben einer neuen Schenkelverlängerung immer auf der rechten und der linken Decksseite eine Planke aufgezeichnet werden. Um auch eine Fischung in eine Mittelplanke darzustellen, hatte ich vor dem Aufzeichnen einen Streifen Tesafilm mittig über die gesamte Länge des Decks geklebt. Alle Decksplanken beginnen und enden auf diesem Klebestreifen. Wenn er schließlich abgezogen wird, sobald alle Plankengänge aufgezeichnet sind, kann in dem linienfrei gebliebenen Bereich der Decksmitte mit Geodreieck und Tuschestift nun die Fischung eingezeichnet werden.
Versiegelt wird das Ganze durch einen matten Klarlack …
fertig ist ein Holzdeck mit perfekt "verlegten" Planken.

Zum Abschluß der Arbeiten an den Decksplanken wurde in Anlehnung an das damalige Katalogbild (das auch kingstonmouldings auf seiner Web-Site verwendet) die äußere Planke mit Lasur dunkel gestrichen. Eigentlich müßte ich sagen "getupft", denn mit Hilfe eines gerade abgeschnittenen Pinsels habe ich den Lack aufgetupft um so besser eine Mahaghonimaserung zu erhalten, wie sie auch der Aufbau oder die Luken im Vorschiffbereich aufweisen.

b07k.jpgDiese Luken prägen übrigens gemeinsam mit der Ankerwinde den großen freien Decksbereich vor dem Aufbau und sind beide Elemente einer genaueren Betrachtung wert:
Gegen Ende eines Segeltörns auf der Ostsee habe ich vor ca. 10 Jahren das Original der INGA IV gesehen und so weit das von Land aus möglich war auch einige Fotos geschossen.
Leider waren viele Dinge mit Persennings abgedeckt. Aber zumindest für die Ankerwinde und die Lukendeckel /Oberlichter konnte ich den anwesenden Bootsmann überreden, die Persenning für ein paar Fotos zu entfernen. Für die Ankerwinde habe ich selbst die Fotos nicht mehr genutzt, bei meiner INGA sieht sie noch aus wie es der Baukasten vorsah. Bei meinem Modell ist der Plankenverlauf direkt auf das rohe Holz aufgezeichnet, die Tusche ist also quasi ins Holz eingedrungen. Ein Entfernen der Linien für die Montage der im Original größeren Ankerwinde war mir zu aufwändig.
Aber ein Modellbaufreund, der das Modell ebenfalls gebaut hat, freute sich über die Fotos und hat die Winde vorbildähnlich nachgebaut. Die Winde steht dabei auf 2 unterschiedlich dicken Sperrholzbrettchen als Sockel und hat einen Grundkörper aus Balsa. Pollerelemente wurden für die Windentrommeln verwendet und das Ganze mit Handrädern aus dem Fachhandel ergänzt. Die Halter der Handrad-Achsen sind dabei aus Aluvollmaterial ausgesägt und gefeilt.
Die Kunststoffanker wurden durch Metallanker ersetzt, die Ketten laufen durch passend in den Rumpf eingeklebte Messingrohre auf jeder Seite von dem Anker über die Winde zu einer Hülse im Deck. Derzeit wird die Kette unter Deck lediglich durch einen Gummi straff gehalten und die Öffnung nach oben mit Silikon abgedichtet, die Nachrüstung für eine funktionstüchtige Version mit genügend Kettenlänge auf einer Trommel unter dem Vorschiffsbereich ist jedoch möglich. Eine entsprechende Umsetzung würde aber erst Sinn machen, wenn man auch die Segel über die Fernsteuerung setzen und bergen kann, denn welche Yacht liegt schon unter Vollzeug vor Anker …

b08k.jpgAlso blieben die Luken im Vorschiffbereich übrig. Wo der Baukasten komplett in Mahagoni gehaltene Lukendeckel vorsieht, mit einer rechteckigen "Intarsienarbeit" aus hellerem Holz, sieht man am Original Oberlichter. D. h. eigentlich ist der innere Teil aus Glas und nicht aus Holz und das helle Intarsien-Holz ist eigentlich der Rahmen des Fensters… Ein weiteres Mal wollte ich aber dies nicht mehr an meinem Modell umsetzten, mit gefiel die Holzversion einfach zu gut. Lediglich die Bauteiltrennung des auf Deck befestigten Teiles gegenüber dem beweglichen Deckel habe ich mit Hilfe eines schwarzen umlaufenden Strichs mit einem wasserfesten Folienstift noch angedeutet. Scharniere aus kurzen Stücken Messingdraht und Griffe aus dem Puppenstubenbereich vervollständigen die Illusion der beweglichen oberen Hälften.
Aber es waren auch noch Lüfter auf diesen Oberlichtern vorhanden. Die wollte ich darstellen. Als Grundelemente boten sich verchromte Elemente an, wie sie unten an Stuhlbeine genagelt werden, damit der Stuhl auf einem Teppichboden leichter rutscht. Mit Hilfe eines schrägen Klotzes auf dem diese Teile befestigt wurden und einer Schienenkonstruktion die den Klotz führt, wurden dann in gleichmäßigen Abständen noch Löcher in diese "Stuhlnägel" gebohrt. Dazu wurde der Klotz in seinen Führungsschienen gegen den fest eingespannten Bohrer gefahren.
Damit die Abstände der Bohrungen auch wirklich gleichmäßig ausfielen, war die vorgesehene Teilung auf dem Holzklotz aufgezeichnet und immer wenn ein Loch gebohrt war, wurde der spätere Lüfter um einen Teilstrich verdreht. Trotz aller Sorgfalt bei der Ausrichtung ergaben sich doch einige Unregelmäßigkeiten und um die benötigten 4 Lüfter in einer brauchbaren Qualität zu erhalten mußten 6 Stuhlnägel "gelöchert" werden. Abschließend war nur noch der Nagel zu kürzen, dann konnten die neuen Lüfter auf den Lukendeckeln festgeklebt werden.
Wer sich nun wundert warum 4 Lüfter für nur 3 Luken, der muß noch hinter den Aufbau schauen. Dort sitzt eine weitere dieser Luken die natürlich ebenfalls mit einem Lüfter versehen wurde.

b09k.jpgDamit sind die Decksbereiche vor und hinter dem Aufbau betrachtet, der abnehmare Aufbau selbst bietet aber auch noch eine Menge Potential für Optimierungen:
In der Zeit in der der Baukasten entwickelt wurde, waren die Fernsteuerungen anscheinend noch um einiges größer als heute, was eine Unterbringung aller Komponenten schwieriger gestaltete. Deshalb wurde wahrscheinlich auch der Plichtboden gegenüber dem Original um 10 -12 mm angehoben. Figuren des Modell-Maßstabes können deshalb nicht in der überdachten Plicht stehen. Um dies, wie beim Original, zu ermöglichen sollte der Boden mit Hilfe eines Zwischenstückes in seine Original-Lage gebracht und "tiefergelegt" werden. Bei einer Restaurierung müßten dann die Plicht-Innenteile frisch furniert werden.
Damit der Modellskipper auch die nötige Kopffreiheit hat wenn er auf dem neu eingesetzten Boden aufrecht steht, sollte auch der "Spant", der dem Kajütdach seine Form gibt durch ein dünneres Bauteil (z.B. aus härterem Holz oder Messing I-Profil aus dem Architekturmodellbedarf) ersetzt werden.
Im Rahmen dieser Cockpit-Überarbeitung bietet es sich auch an, das Kunstoff-Steuerrad durch eine hochwertigere Holz-Variante (selbst gebaut oder aus dem Modellbaufachhandel) zu ersetzen.

Auch die Handläufe des Bausatzes sind Kunststoffspritzteile, die aus Mahagoni-Leisten gefertigt gleich viel edler aussehen. Diese wurden von mir gleich mehrfach angefertigt… zunächst einmal habe ich mit 2 mm dicken Leisten angefangen. Mit Säge und Feile zunächst einmal die Form grob herausgearbeitet und anschließend mit Schlüsselfeilen, feinem Schmirgelpapier und viel Zeit abgerundet, stellte ich beim provisorischen Befestigen auf dem Modell fest: Die Dinger sind zu dünn geraten…
Also noch einmal, jetzt in 3mm Stärke. Kaum fertig, war deutlich zu sehen: jetzt waren sie zu dick. Ich überlegte dann, die dünnere Variante auf dem Modell zu verbauen, denn im Zweifelsfall wirken filigranere Teile besser, als zu klobig ausgeführte. Aber ich griff noch einmal zur Feile und reduzierte die Dicke der 2. Version auf 2,5 mm und jetzt war ich zufrieden und erstellte auch alle weiteren Handläufe in gleicher Weise und Dicke.
Die Reste der Mahaghoni-Leiste ergaben noch eine Auflage für den Baum auf dem Kajütdach.

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../../button4.gif Rigg -.-   

Alle Wanten und Stage der Takelage habe ich aus 0,8 mm-Stahlseil erstellt.
Die Befestigung des "stehenden Gutes" am Mast erfolgte mit deutlich kleineren Messing-Ösen als die aus dem Baukasten. Damit wirkt alles filigraner, weniger wuchtig, eben eher maßstabgerecht. Damit verraten sie dem Betrachter z.B. eines Fotos nicht gleich auf Anhieb, daß hier ein Modell fotografiert wurde…

Eine weitere Ergänzung des Baukastenumfanges ist ein zusätzlicher Achterstag des Großmastes. Dieser läuft vom Masttop los, teilt sich dann vor dem Besan und wird hinter den Wanten auf Deck belegt.
Dabei erhielt der zusätzliche Stag ebenso vernickelte Spannelemente (Wantenspanner) wie alle anderen Wanten auch.

Der Plan der Original-INGA zeigt nun noch Backstage (zusätzliche Verpannungen des Mastes nach schräg hinten) für den Besan-Mast. Diese wollte ich auch darstellen. Eine funktionsfähige Ausführung erschien mir aber als zu aufwändig, ich entschied mich für eine ganz einfache Variante: Ich fertigte die Backstage aus Gummischnur, die bei der Erstellung der Reling übrig geblieben war. Bei nur schwacher Vorspannung, kann nun auch bei leichtem Wind das Segel des achteren Mastes auf der jeweiligen Seite das Stag wegdrücken. Durch diese zusätzlichen Leinen wirkt das Schiff vollständiger.

Weiterhin wurden die Masten komplettiert indem sie Winschen und Klampen erhielten.
Die Winschen sind eigentlich Poller, die ich im Modellbaufachhandel erstanden hatte… als sie ihrer Konsole beraubt waren, konnten sie am Mast mit einem kurzen Stift aus Messingdraht befestigt werden.
Die jeweils zugehörigen Leinen aus dem Masttop wurden aus Gummiseil erstellt, um immer unter Spannung zu stehen…Dann weiterleiten zu einer Klampe und dort verkleben. Zum Abschluß wurde ein sauber aufgewickeltes Taubündel aus Takelgarn über die Klampe gehängt… sieht aus wie bei einem Schiff mit gesetzten Segeln…

b11k.jpg Auf der ersten Messe, die ich mit der INGA besuchte, war ein Modellbaukollege, der aus einem alten Regenschirm und Stoffmalfarben Flaggen bastelte. Er hat für jeden Teilnehmer der Messe eine Flagge der I.G. mini-sail erstellt. Diese Flagge mußte ja nun gesetzt werden: also wurde eine kleine aus Messingdraht gebogene Öse an jeder Salingseite des Besanmastes angelötet. Sie dient als Umlenkung für eine Leine, die von Deck zur Saling und zurück führt. Auf einer Seite ist an solch einer Leine nun die Mini-sail-Flagge befestigt, auf der gegenüberliegenden Seite ist die deutsche Nationalflagge gesetzt. Die fertigt gekaufte Deutschlandflagge ist leider recht steif und sollte eigentlich schon längst durch ein Exemplar aus weicherem Stoff (z.B. aus Fallschirmseide) ersetzt werden… aber sie steht hier seit Jahren unverändert.

Als letzte Zusatzmaßnahme am Rigg erhielten die Segel Reffbändsel. Da ich nicht wußte wie diese zu verknoten sind, habe ich sie komplett ohne Knoten dargestellt. Einfach einige Seilstücke gleicher Länge zugeschnitten, diese in der Mitte mit UHU-hart eingestrichen und "gefaltet". Nach dem Aushärten des Klebers die Leine in der Mitte wieder aufgetrennt und mit der Nadel in die Segel "eingehängt". Der Kleber in der Mitte sorgt für anliegende (am Segel herunterhängende) Bändsel.


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../../button4.gif Ausschmückungen -.-   

Im Einzelnen:
Das Radar ist ein Kaufteil (Beschlagteil) der Fa. Robbe und wurde mit einem Messingdrahtbügel am Besanmast befestigt.
Die Badeleiter besteht ebenfalls aus Messingdaht, ist zusammengelötet und die Stufen sind aus Abfallfurnier hergestellt.
Die Gangway ist aus 5mm breiten Kieferleisten zusammengeklebt und mit Haltern zur Aufnahme eines Handlaufes versehen. Die Halter sind Messindraht-Winkel, auf die Messingrohr-Stücke aufgeklebt wurden. Zusätzlich wurde auf einer Seite eine Gummileiste an die Gangway geklebt, damit sie bei Auflage auf dem Deck (beim Original) dieses nicht beschädigt. An der gegenüberliegenden Seite ist eine Achse mit 2 Rollen (Vorhangröllchen) angesetzt. Im Original laufen diese Rollen auf der Kaimauer und gleichen die Relativ-Bewegungen des Rumpfes gegenüber dem Land aus. Diese Teile sind an der Reling mit dünnen Leinen festgebunden, um beim Segeln nicht über Bord zu gehen.

Auf dem vorderen Teil des Aufbaus ist eine Rettungsinsel angeordnet. Sie wurde aus Holz und ABS in Form gebracht. Am PC entstand dann eine Beschriftung, die die Insel der Fa. Autoflug zuordnet und eine erfundene Bedienungsanweisung enthält (Die Schrift auf dem Katalogbild war leider nicht lesbar…) Dem stark verkleinerten Ausdruck des Typschildes habe ich dann mit Tesafilm eine wasserfeste Oberfläche verpaßt und ihn auf den Rettungsinselklotz geklebt…
Zwei Holzleisten dienen als Halter der Insel auf dem Aufbau, zwei Leinen sollen eine Befestigung auf diesem Halter imitieren. An jeder Leine ist eine Schloßimitation aus einem silberfarben lackierten Klebstofftropfen. Damit war die Einheit Rettungsinsel vollständig und so wurde sie auf dem Modell montiert.

Jetzt kam die Reling an die Reihe: Die Reling ist immer straff gespannt, durch die Verwendung von Gummischnur, die auch schon bei den Backstagen zum Einsatz kam. Diese Schnur ist aus der Handarbeitsabteilung eines Kaufhauses. Die Schnur wird eigentlich verwendet um beim Stricken von Socken (o.Ä.) einen elastischen Bund zu erzeugen, indem die Schnur mitgestrickt wird. Die Schnur gibt es in verschiedenen Stärken und Farben, das heißt hier können auch andere Maßstäbe bedient werden…
Im Mitschiffbereich sind 2 Relingsstützen etwas dichter beieinander und dazwischen hängt eine Kette. An diesen mittleren Relingsstützen wurden wiederum kleine Ösen angeklebt. An diesen Ösen ist die Gummischnur nicht einfach nur verknotet, sondern sie wird hindurchgeführt und dann über ein kurzes Stück MS-Rohr wieder zusammengebracht. So imitiert das Rohrstück die Quetschhülse, die sicher am Original eingesetzt wird, um die Relingsschnur mit einer Schlaufe zu versehen und an den "Endstützen" einzuhängen.
Über die Reling wurde abschließend noch ein "Handtuch" aus einem Stoffrest gehängt.
Damit das Handtuch nicht davonfliegen kann, ist es unten mit einem Tropfen Uhu-hart zusammengeklebt.

b12k.jpgNun fehlten noch Fender an der Reling.
Fender gibt es heute fertig zu kaufen… die Fender meiner INGA sind noch aus Buchenrundstäben (Durchmesser 10 mm) selbst gefertigt.
Eine Kugel gleichen Durchmessers in der Mitte durchgesägt und an die Enden geklebt sorgt für die Grundform. Die Kugelhälften sind mit der Säge geschlitzt um ein kleines ABS-Plättchen aufzunehmen, das die Bohrung für die Befestigung der Leine enthält. Schließlich ist das Ganze noch sauber zu verputzen und die Materialübergänge mit Spachtelmasse zu verfugen … das ist eine ganze Menge Arbeit für 6 Fender, die bei der Original-INGA nicht sichtbar sind… Aber ich hatte ein Foto von einer nahezu identischen Ketsch aus dem Mittelmeerraum und deren Fender hingen in Haltern an der Reling. Und da ich schon so viel Aufwand in die Fertigung gesteckt hatte, wollte ich die Dinger auch an der Reling hängen sehen! Also wurden aus 1mm MS-Draht auch noch die Halter gemäß Foto gebogen und gelötet…
Einer der Halter war zu klein geraten, es paßten nicht alle Fender hinein, also noch einmal biegen und löten. Als er fertig war und alle Fender sauber aufgeräumt an der Reling hingen, wirkt mir das doch zu "steril". Zusammen mit über der Reling hängenden Handtüchern aus Stoffresten und einigen Leinen, wirkt zumindest ein nicht aufgeräumter Fender authentischer, lebendiger. Obwohl er also in seine Halterung passen würde, liegt ein Fender jetzt auf dem Vordeck… das hätte ich also auch einfacher haben können…

Auf Deck waren somit genügend Ergänzungen und Details angebaut oder modifiziert, der Aufbau wirkt aber noch etwas "steril".
Also wurde zunächst einmal ein Scheibenwischer gebaut und montiert.
Der Scheibenwischer ist aus verschiednen MS Drähten unterschiedlicher Dicke zusammengelötet und mit einer kleinen Gummilippe versehen und trotzdem nicht funktionsfähig, sondern fest mit dem Aufbau verklebt… aber er sieht aus als könnte er jederzeit die Scheibe wischen…

Ein viel bewundertes Detail auf der INGA ist auch der Feuerlöscher, der in der Plicht hängt und sowohl durch seine Farbe als auch durch die feine Detaillierung (durch die Beschriftung) auffällt. Da das Modell im Maßstab 1 : 16 gehalten ist, passen eigentlich alle Teile der Wedico LKWs. So auch der Feuerlöscher, der vom Hersteller eben eigentlich für einen LKW gedacht war…
So kann man viele Teile finden, wenn man sich in den Katalogen anderer Hersteller einmal umschaut, die ohne großen Aufwand auch auf dem eigenen Modellschiff Verwendung finden können… Nebelhorn, Bierkasten, Figuren stammen bei meiner INGA aus dem Trucker-Bereich und beleben den Aufbau und das ganze Modell.

Als letztes störten noch die schwarz gähnenden Fensterflächen…hier mußten Vorhänge her.
Vorhänge aus Vorhangstoff waren die erste Variante, die auf dem Modell zum Einsatz kam. Aber die Maschen waren viel zu grob, die Vorhänge wirkten nicht modellgemäß. Abhilfe fand ich hier in einem Blumenladen. Zur Verzierung der Blumensträuße hatte die Besitzerin verschieden Geschenkbänder. Diese Geschenkbänder sind sehr fein gewebt und in verschiedenen Farben und Mustern stellen sie bei ausreichender, zum Fenster passender Breite perfekte Vorhänge dar. Durch die an den Rändern der Bänder eingebrachten dünnen Drähte ist es außerdem möglich, die Bänder in Falten zu legen und so geraffte Vorhänge darzustellen. Diese Falten werden mit Tesafilmstreifen zusammengehalten, die auch für die Befestigung am Aufbau dienen. Einige der Vorhänge an meiner INGA sind glatt andere mit Falten dargestellt, so wie es zu einer angenommenen Inneneinteilung passen könnte.

b13k.jpg Als letztes noch ein paar Worte zu den Figuren an Bord.
Ein unter Modellbauern sehr kontrovers diskutiertes Thema.
Die einen lieben ihr "Geisterschiff" so wie es im Hafen liegen würde, für die anderen ist das Modell ein in sich abgeschlossenes Diorama.
Hier muß jeder für sich entscheiden was er bevorzugt. Meine persönliche Meinung war und ist, daß ein auf dem Wasser bewegtes Modell mindestens einen Modellkapitän benötigt, der es steuert. Dieser ist bei meiner INGA ebenfalls wieder aus dem Truck-Zubehör der Fa. Wedico und steht in der nach unten verlängerten Plicht. Da mein Modell inzwischen in einem kleinen Diorama steht, war es keine Frage: weitere Figuren mußten an Bord. So steht inzwischen ein zweiter Ex-Trucker auf Deck und hält sich an den Wanten fest, um nicht über Bord gespült zu werden. Im Arm hält er eine Mini-Barbie, die es gelegentlich in Mc-Donalds-Restaurants zu den Kinder-Menüs als Spielzeugbeigabe gibt.
Auch auf Flohmärkten tauchen diese Mc-Donalds-Mini-Barbies immer wieder einmal auf. Sie haben etwas zu lange Beine, aber nach einer Kürzung passen sie hervorragend zu den 1:16-Figuren der INGA IV.
Übrigens machen sich auch auf Fotos von Modellen Figuren auf Deck immer besonders gut, sie erhöhen den Eindruck eines großen Schiffes, da dieses auf dem Wasser eher nicht als Geisterschiff unterwegs sein würde …


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../../button4.gif Diorama -.-   

Als die INGA dann einige Jahre alt war, hatte mein unlackierter Ständer bereits etwas von seiner Schönheit verloren und ein neuer Ständer sollte gebaut werden.
Aber vorher kam wiederum einem Messebesuch auf der Boot. Ein Stand auf dem dort das Programm des Herstellers nur durch ein kleines Original vertreten war, präsentierte die größeren Schiffe der Werft als Modelle. Dabei lagen zwei dieser Modellboote als Wasserlinienmodelle in einem Diorama rechts und links an einem kleinen Steg, der von einem Ufer weg führte. Der See war ein Spiegel, die Boote waren ohne Segel dargestellt. So etwas wollte ich auch bauen… schließlich gehörte zu meiner Modell-Flotte inzwischen ein weiteres Boot im Maßstab 1:16. Zwei Modelle im Hafen, zwischen sich die selbstgebauten Fender… Vor meinem geistigen Auge entstand bereits eine schöne Ostsee-Hafen-Idylle …
Aber dann kamen weitere Überlegungen: zunächst einmal die Größe: die INGA, als das längere der beiden Modelle war mit ihren 110 cm dafür verantwortlich, daß hier eine ca 1,3 m lange Wasserfläche benötigt wurde. In der anderen Richtung addierten sich Breite der beiden Modelle, Abstand, Überstand und angenommenen Stegbreite ebenfalls auf ca. 1 m. Das war bereits ziemlich unhandlich und sicher auch ohne die noch nicht betrachtete Uferdarstellung recht transportunfreundlich. Dann müßte für beide Modelle ein neues Rigg erstellt werden, nämlich ohne Segel… Schließlich gab der Preis für das erforderliche Plexiglas, aus dem ich das Wasser erstellen wollte den Ausschlag die Größe doch zu verkleinern… Auch Überlegungen, das Diorama mit Wechseleinsätzen für die verschiedenen Modelle zu erstellen verwarf ich wieder…
So entstand nach vielen "Luftschlössern" die Idee, ein komplett aufgetakeltes Modell, das an einer Kaimauer entlang fuhr, quasi kurz nach dem Ablegen, darzustellen: An Bord glückliche Segler, am Ufer winkende Freunde die gerade wieder in Ihre Autos einsteigen.

b14k.jpgZubehör beschaffen war nun angesagt.
Zunächst das Wasser: es besteht aus Plexiglas, aus 3 Seitenteilen und einer Deckplatte, der eigentlichen Wasseroberfläche. Aus dieser Deckplatte war die Wasserlinienkontur der INGA auszusägen.
Hierzu wurde die Wasserlinie des Modells mit einem Abtaster (2 Leisten mit sehr vielen verschiebbaren Stiften) ermittelt, auf die "Wasseroberfläche" übertragen und ausgesägt. Mit der Feile noch die nicht exakt gesägten Stellen nachbessern, und die Inga schwebte im spiegelglatten Plexiglas-Wasser …
Aber alles war viel zu Glatt und zu sauber. Also suchte ich nach brauner durchsichtiger Folie, um verschmutztes Hafenwasser zu imitieren. Fehlanzeige. Aber lila und gelb übereinander ergab auch einen bräunlichen Effekt und so ist heute die Wasseroberfläche mit 2 Folienschichten wellig beklebt…

Die Mole und Stütze des Plexiglaswassers entstand aus Sperrholzteilen (aus einer alten Schrank-Rückwand). Die Kaimauer selbst besteht aus einer Schaumplatte mit Steinoberfläche die eigentlich für eine LGB-Eisenbahn hergestellt wurde. Zwischen die Plattenstücke klebte ich im Wald gesammelte Ast-Stücke, die nach oben überstehend die typischen Holzbohlen verschiedener Häfen imitieren sollen. Die Straßenoberfläche wurde mit Schmirgelpapier beklebt. Nach dem Lackieren in verschiedenen Grau-Tönen war die Basis bereits fertig. Bei mir ist die Mole fester Bestandteil des Dioramas, das Wasser ist hier mit einer einseitig verlängerten Oberfläche in einen entsprechenden Schlitz zu stecken.
Generell ist es aber denkbar, beide Elemente in Form einer unten offenen "Schachtel" zu fertigen und nun wahlweise einzeln oder gemeinsam aufzustellen, oder eben verschiedene "Wasserschachteln" für unterschiedliche Modelle, so daß sich durch den Austausch immer wieder ein neues Gesamtdiorama ergibt.

Eine erste Belebung der Szene erfolgte über Fahrzeuge.
Die Kombination von Schiff und Fahrzeugen vermittelt einen sehr guten Größenvergleich für den Betrachter des Dioramas, kann er sich doch über die bekannten Fahrzeuggrößen die Dimensionen der Yacht viel leichter vorstellen. Dies wird natürlich noch unterstützt durch den Einsatz der Figuren.
Die Autos wollte ich aber nicht einfach im inzwischen üblichen Maßstab von 1:18 aufstellen, sondern ich wollte maßstäblich korrekt bleiben. Aber 1:16 Modelle der Fa. Polistil sind zwar auf Modellbaubörsen noch erhältlich, oft aber als begehrte Sammlerstücke unerschwinglich. Ich entschied mich daher für einen leicht beschädigten Jaguar E-Type und kombinierte ihn mit einem aktuellen Modell von Burago, das tatsächlich in 1:16 gefertigt wird. Inzwischen gibt es hier eine größere Auswahl (MiniCooper, Fiat 500, Renault Alpine)…allesamt Fahrzeuge von kleineren Originalen, die in dem etwas größeren Maßstab gefertigt werden.
b15k.jpg Als weitere Fahrzeuge sind auch Wedico Trucks und die LKWs weiterer Firmen im Maßstab 1 : 16 denkbar, aber ich konnte sie mir schlecht auf meiner Verabschiedungs-Szene vorstellen. Generell kann aber der Einsatz von LKWs sicher sehr gut wirken, sind diese doch im Hafenbereich immer wieder anzutreffen.
Weiteres Zubehör stammt aus der Modell-Trucker-Szene: Sackkarre, Bierkästen uvm.

Um die ganze Szenerie noch weiter zu beleben, fanden noch eine Laterne aus dem LGB-Bahn-Zubehör und verschiedene Figuren sowie Hunde ihren Platz. Figuren kleinerer Maßstäbe übernehmen dabei die Rolle von Kindern. Die Hunde sind eigentlich im Maßstab 1:12 (Fa. Schleich), die Auswahl der Rassen erfolgte jedoch so, daß diese durchaus auch größer sein können (Schnauzer gibt es z.B. auch als Riesenschnauzer…)

Mir ist hier wichtig, daß alle Teile optimal zueinander passen, damit das ganze auch stimmig wirkt. Maßstabsmischmasch fällt oft erst auf den zweiten Blick auf, aber daß dadurch einige Details zu klobig oder zu filigran wirken nimmt man unterbewußt eben doch wahr.

Nun habe ich hoffentlich ein paar Anregungen zum Bau eines einfachen Dioramas geben können, das mit wenig Aufwand erstellt werden kann und die Präsentation jedes Modells doch erheblich aufwertet.


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../../button4.gif Segeln und Fotografieren -.-   
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../../button4.gif Fazit -.-   
Vor 2 Jahren erhielt ich zu meinem 40. Geburtstag ein etwas größeres Geschenk, eine Digitalkamera mit ca. 4 Mio Pixeln. Der besondere Clou dabei ist aber nicht die Pixelzahl, sondern das schwenkbare Display. Was dem einen hilft über die Köpfe einer Menschenmenge hinweg noch fotografieren zu können, sorgt in meinem Fall dafür, die Kamera auf Wasserlinienniveau halten zu können und trotzdem bequem das Bild im Visier von oben betrachten zu können. Die Pixelzahl hilft jetzt bei der Ausschnittauswahl, so daß immer noch genügend Bildpunkte für ein gutes Foto vorhanden sind.
Trotzdem wird nicht jedes Bild ein Treffer, und natürlich ist es einfacher ein eher gemächlich segelndes Modell zu fotografieren als ein Boot in Rauschefahrt.
Auch kann man die Kamera beruhigter knapp über Wasser halten, wenn hier nur wenige Wellen vorhanden sind. Was bleibt ist die Auswahl eines Sees mit schönem, neutralem Hintergrund um dann schöne Bilder zu erhalten. So hatte ich meine INGA auch in einen Österreich-Urlaub mitgenommen, in der Hoffnung in Zell am See schöne Fotos mit Landschaft oder weit entfernten Gebäuden (wie dem Grand-Hotel direkt am Seeufer) machen zu können. Leider mußte ich dann feststellen, daß eben doch ein bißchen Übung dazu gehört und es entstand nur eine kleine Auswahl brauchbarer Bilder.
Aber die gemächlich dahinsegelnde INGA half mir, sowohl die Kamera, als auch die Fernsteuerung zu bedienen.

Im Laufe der letzten Jahre sind dann ein paar Fotos von Modell-Segler-Treffen hinzugekommen und ich freue mich immer wieder, wenn einige Betrachter die abgelichtete INGA für ein Original halten. Solche Bilder sind noch vor gar nicht allzu langer Zeit mit analoger Fotografie meist nur dann entstanden, wenn der Fotograf bis zum Hals im Wasser stand.

So beweisen diese zumeist jüngeren Fotos, daß meine INGA zwar eine alte Lady sein mag aber noch längst nicht zum ausgemusterten alten Eisen zählt (zumal das Original ganz aus Holz und das Modell trotz GFK-Rumpf aus viel Holz besteht). Ich nehme das Modell immer noch und immer wieder gerne mit an den See.

Nun wünsche ich allen Lesern viel Spaß beim Betrachten der Bilder und vielleicht beim Umsetzen von einigen der gegebenen Anregungen. Noch mehr würde mir gefallen, wenn Sie jetzt angeregt von diesem Artikel eigene Ideen in die Tat umsetzten und die eine oder andere INGA zu neuem Leben erwacht.


Uwe Kreckel

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