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Baukasten
mini-sail e.V.icon-ms-040

mb-04-05.htm; 11.2003
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Nordsee-Gaffelkutter "Iris"

Baubericht von Dirk Beil

Wieso ein Segelboot?
Begonnen hat alles so mit 12 - 13 Jahren, als ich in einer Schul-Arbeitsgemeinschaft mit dem Schiffsmodell begann. Unter Anleitung von Herrn Hennicke, einem sehr engagierten Lehrer, haben wir hauptsächlich Segelboote als Freifahrtmodelle oder ferngesteuert für den Dreieckskurs gebaut. Damals wollte ich eigentlich irgendwann mal ein Motorboot bauen, doch bevor ich so richtig loslegen konnte, machte ich mein Abitur und mein Hobby schlief so langsam ein.

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Jahre später bekam ich zufällig einen Katalog von Krick in die Hände - und das Modellbaufieber hatte mich wieder gepackt. Zunächst baute ich die "Bruma" - ein, zur Zweimastjacht umgebautes Fischerboot (auf Grund der geringen Bootslänge noch ohne Beseglung). Fasziniert war ich von der bauchigen Rumpfform dieses "Oldtimers".

Bei einem Einkaufsbummel fiel mir in einem Vedes - Fachgeschäft ein Baukasten eines gaffelgetakelten Fischerbootes zum Sonderpreis von 250,00 DM auf. Nach etwas Überredungskunst gab es von meiner "besseren Hälfte" das Ja-Wort zum Kauf der "Norderney".

Bei diesem Bausatz handelt es sich um einen Segelkutter mit Spitzheck im Maßstab 1:15. Diese Boote waren Anfang 1900 als Nordsee - Fischkutter sowie zur Beförderung von Lasten und Personen im Einsatz. Der Rumpf ist aus ABS hergestellt - ein von mir nicht unbedingt bevorzugtes Baumaterial. Alle benötigten Teile sind aus Holz oder Kunststoff beigelegt und entweder aufgedruckt bzw. vorgestanzt. Da die vorhandenen Segel dem Modell nicht gerade ein vorbildähnliches Aussehen geben würden (eine weiße und recht starre Folie), beschloß ich, mich als Segelmacher zu versuchen. Ebenso wenig konnte ich mich mit der vorgesehenen Ausführung des Decks anfreunden.

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Im Zuge des Baus und bei Recherchen stieß ich im Internet auf eine Seite der swiss mini-sail. In der "Werftkunde" fand ich eine Menge guter Tipps und Anregungen für die vorbildähnliche Gestaltung von Schiffsmodellen. Da die Norderney auch von einem Schweizer Modellbauer gebaut bzw. umgebaut wurde, nahm ich zu ihm Kontakt.

So gerüstet wagte ich mich an den Bau meines Kutters.
Das Schwert wurde von mir aus drei Lagen Walzblei hergestellt und beidseitig mit dünnem ABS beplankt. Dabei habe ich es, entgegen dem Baukasten, um 30 mm nach unten verlängert und fest ins Boot eingeklebt.
Das Originaldeck wurde genutzt, aber anschließend mit Leisten beplankt. Zwischen den einzelnen Decksplanken legte ich Zwirn, der beim späteren Lackieren des Decks etwas aufquoll. Auf die Fischung verzichtete ich. Das Deck erhielt jetzt auch eine Kajüte mit Bullaugen, was dem Boot eher den Charakter einer Jacht als den eines Arbeitsbootes gab. Auf das Vorschiff kam noch eine Kiste mit Segeltuchabdeckung und drei verzurrte Wasserfässer.
An den vier Wanten aus Fesselfluglitze, die über Spannschlösser gespannt werden, wurden Positionslampen angebracht. Anschließend erfolgt das Nähen der Segel. Dabei wurden die Baukastensegel als Schablone verwendet und die Konturen auf dünnen Baumwollstoff übertragen. Das dies eine nicht ganz so ideale Methode ist, zeigte sich als das Segel angeschlagen war. es stand doch nicht so ideal Die einzelnen Bahnen wurden nur durch Nähte angedeutet. Das Liektau wurde mit Hilfe des Zick-Zack-Stiches der Nähmaschine befestigt. Auch wurden Reffbändsel vorgesehen, um im Bedarfsfall die Segelfläche zu verringern. Seine Farbe erhielt das Segel durch Färben in schwarzem Tee.
b04k.jpg Ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich die Namensgebung. Mit viel Fingerspitzengefühl malte ich den Namen "Iris" auf den Rumpf. Diese kleine Geste soll schon bei einigen Modellbauern für "gut Wind" in den heimischen Bastelstuben gesorgt haben. Der Anker wurde an einen Kranbalken gehängt.

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Zur Jungfernfahrt war der Gaffelkutter mit einer Segelwinde "Graupner eco", einem, über Getriebe arbeitenden, kleinen mabuchi - Elektromotor und einer 4-Kanal-Anlage ausgerüstet. Auf Grund der Anlage konnte entweder nur die Segelwinde oder der Motor gesteuert werden. Leider mußte wegen technischer Probleme der Ruderanlage die Fahrt vorzeitig beendet werden, so daß keine genaueren Angaben zum Segelverhalten gemacht werden können.

Zwischenzeitlich wurde eine 10-Kanal-Anlage angeschafft, so daß neben dem Fahrtenregler auch das Segel über einen Drehpoti betätigt werden kann. Mit Hilfe des, kostenlos im Internet erhältlichen, Computerprogramms "sailcut" wurde der Zuschnitt der Segel überarbeitet, diese komplett neu genäht und anschließend das Groß- und Vorsegel braun gefärbt.
Die Mastringe wurden aus Kupferdraht hergestellt und schwarz lackiert.
Die Kajüte wurde, wie auf älteren Booten teilweise üblich, mit Stoff bespannt.
Der Niedergang wurde jetzt zum öffnen gestaltet.
Des weiteren ist vorgesehen, den Klüver über einen Servo mit langen Hebelarmen ansteuerbar zu machen.
Hier steht der Funktionstest unter realen Bedingungen noch aus.

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Kajüte überarbeitet mit neuer Besegelung der Niedergang kann jetzt geöffnet werden

Dirk Beil

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