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Tips & Tricks
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mb-03-32.htm; 06.2002

Patina an Kupferbeplankungen,
künstliche Alterung

Rechts unten eine gelungene Alterung
an der "HESPER" von Klaus Prystaz
- angefertigt nach der hier beschriebenen Methode

mb-02-32-b01.jpgEine natürliche Alterung an Modellen ist nur mit Abstrichen und jahrelangen Warten zu erreichen. Wobei dann meist alles mögliche zu sehen ist nur nicht das, was dem "original gealterten" Vorbild entspricht.

Hier soll eine recht einfache Methode der Alterung für Kupferungen, die mit Haushaltsmittlen zu erreichen ist, beschreiben werden.

Mit dem Scheuermittel wird das Kupfer wirklich blank gereinigt. Dabei muß zuerst alles Fett oder Öl abgerieben und damit die Oberfläche mehr oder weniger gleichmäßig angerauht werden.
Aus diesem leicht unterschiedlichen Aufrauhungsbild ergibt sich dann eine unterschiedliche Färbung.
Wenn noch alte Oxydschichen Fett oder Lötzinn anhaften versagen alle Färbemethoden.

Das ganze erfordert einiges an Übung und Erfahrung und vor allem Geduld. Eine schnelle festhaftende Schicht ist mit diesem Haushaltsansatz nämlich nicht so ohne weiteres zu erreichen.

Deshalb gar nicht erst versuchen alles in einem einzigen Arbeitsgang zu erreichen. Manchmal muß man die erste Anreibung vollständig (wenigstens für das Auge) entfernen. Die Oberfläche selbst wird aber sicher anoxydiert, wenn auch nicht unbedingt sofort erkennbar.

Diesen Vorgang: Aufreiben - Abreiben solange wiederholen bis sich eine der richtigen Alterung entsprechendes Aussehen der Oberfläche herausgebildet hat.
Die Schichtbildung mit diesen Mitteln geschieht nur langsam und leider nicht allzu fest.
Wenn dann alles den Vorstellungen des Künstlers entspricht - mit Wachs oder Klarlack (für Metalle) fixieren.

Dabei ist zu bedenken: Die schöne helle grau-grüne Patina auf Kirchtürmen hat sich erst in Jahrzehnten gebildet. In manchen Städten jedoch in neuerer Zeit dann durch den sauren Regen wieder herunter gewaschen. Zu einem häßlichen Aussehen mit fleckiger grau-braun-schwarzen Färbung, mit hellen Streifen durchzogen.

Wenn dabei Eisennägel richtigen Rost nebenher bilden, entspricht dies weitestgehend dem Original. Nicht alle Schiffsbesitzer konnten sich am ganzen Schiff Kupfer- oder gar Bronzenägel leisten wie etwa Kriegsschiffe der englische Marine in früheren Jahrhunderten. Die Skipper von Handelsschiffen oder Fischereischonern kamen mit einer geringen Menge Rost am Schiff ganz gut zurecht (wie heute auch).

In der Galvanik wird zuerst entsprechend gereinigt, mit Schwefelleber braun gefärbt, mit einer weichen Flamme schwarzgebrannt und dann konzentriertes Kupfernitrat-Kupfercarbonatgemisch mit einer weichen Flamme aufgetrocknet mit entsprechender Wiederholung. Die fertigie Patinierung wird dann entweder mit Bienenwachs eingerieben (aufgebürstet) oder Klarlack übergespritzt oder stark verdünnt mit dem Pinsel aufgetragen (früher nitrohaltigen Zaponlack).
Hypochlorid enthält leicht gebundenen Sauerstoff und wirkt so als Beschleuniger.
Chemischer Vorgang: Die Farbe des Kupfers geht über eine sich schnell bildende hell- bis dunkelbraune Kupfersulfidschicht (aus Spuren von Schwefel in der Luft) allmählich über zum schwarzen Kupferoxyd (Luftsauerstoff, Hypochlorid). Mit dem Anteil an Essig wird dann die graugrüne Kupferpatina (Karbonatbildung aus dem Kohlendioxyd - CO2 der Luft) gebildet.

Natürlich kann die Methode auch an anderen Teilen des Modell angewendet werden - Bedingung: Kupfer als Werkstoff.
Auf Messing versagt diese Mixtur wegen dem hohen Zinkanteil. Zink läßt sich fast nicht färben, alle Korrosionsprodukte von Zink sind gräulich hellfarben. Es gibt nur eine tiefschwarze schön glänzende Färbung für Messing mit einem Ansatz von konzentrierten Lösung von Kupferammonium in Ammoniak


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Peter Schuster

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