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fib-01-11.htm
03.2004 |
Das Ruder
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Vorwort | Baubeschreibung | Befestigungselemente | Montage |
Vorwort
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Baubeschreibung
Also legen wir uns hier mal ganz besonders in's Zeug. Der Weg, der zu einer auf Bild 66 abgelichteten Ruderanlage führt, ist in der Folge aufgezeigt:
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Bild 67: Sägen des Ruderblattes. | Bild 68: Einbringen der Fingerlingsanschnitte und Rillen. |
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Ruder-Befestigungselemente
Für den nächsten Schritt verlassen wir kurz die staubige Ecke des Schiffszimmermannes und
wechseln in einen Bereich über, der ehemals vom Schiffsschmied beherrscht wurde. Moderne
Maschinen und Techniken haben den Schmied der alten Schule fast arbeitslos gemacht.
Teile, die
früher unter seinen geschickten Händen entstanden, werden heute meist kalt gezogen, gebogen oder
verformt. Wofür bei Originalteilen Kraftpakete von Maschinen dienen, genügen im Modellbau
Pinzette, Fingernägel und Zange.
Und das ist auch schon ein Teil der Werkzeuge, die wir zur
Fertigung der Ruder-Befestigungselemente brauchen. Da wären die Ruderscheren, die Fingerlinge mit
Federn und die Befestigungsbolzen.
Für Federn und Scheren benötigt man Kupferblech mit einer Dicke von 0,3. Hieraus entstehen
Streifen mit einer Breite, die beim Maßstab 1:50 um 2,5 mm liegt. Entsprechend den Positionen am
Schiffskörper bzw. am Ruder ergeben sich die verschiedensten gestreckten Längen.
Eine in den
meisten Fällen im Plan erkennbare Verjüngung vom Angelpunkt ausgehend nach beiden Enden erreicht
man - in den Schraubstock gespannt - mit feinsthiebiger Feile oder Schmirgelholz. Nach diesem
Arbeitsgang legen wir die Streifen für die Fingerlingsfedern erst mal in den Kasten für
vorgearbeitete Teile.
Jetzt geht's an die Herstellung dieser verzwickten Scheren (siehe Bild 69).
Wenn man einen Fingerlingsdurchmesser von 1 mm annimmt, ist das erste Hilfsmittel, das zum
Einsatz kommt, ein 1-mm-Bohrer, um dessen Schaft der jeweilige Streifen gebogen wird (siehe Bild
70, Position a).
Zum Schließen der Öse bedarf es einer entsprechend präparierten Zange (Bild 70,
Position b). Die Rillen lassen sich mit einem Diamantschleifstift herstellen.
Die Streifen werden
dann möglichst nahe an der Zange auseinandergebogen (Position c).
Jetzt braucht man die beiden
Schenkel "nur noch" entsprechend der Stevenbreite abzuwinkeln.
Und, wenn dabei Fortuna etwas
mitspielt, liegt die Öse nach dem Umbiegen genau in der Mitte.
Mein Verhältnis zu dieser Maid
scheint hierbei etwas gestört zu sein. Also wieder runter in den Keller und zwei Hölzchen gesägt,
für die auf Bild 71 dargestellte Biegevorrichtung (Maß 1,2 gilt für 0,3er Blech und 1 mm
Zapfendurchrnesser).
Dieses "Dingelchen" hat kaum den Namen "Vorrichtung" verdient, aber es
funktioniert. (Beim Biegen empfiehlt es sich, die Vorrichtung einzuspannen und jeweils mit einem
kleinen Schraubenzieher an bezeichneter Stelle beizuhalten.)
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Bild 69: Ruderschere. | Bild 72: Positionieren der ersten Ruderschere. |
Noch ein Tip zur Herstellung: Wenn keine Möglichkeit besteht, die Bohrung genau auf Mitte zu
legen, sollte man zuerst bohren und dann die Mittellage durch Abnahme am Holz erreichen.
Nachdem
auch die beiseitegelegten Streifen um das Ruder herum zu einer U-Form gebogen sind, können alle
Befestigungslöcher auf ein Brett mit Steven bzw. Ruderdicke geschoben, angerissen, angekörnt und
auf 0,5 bis 0,6 gebohrt werden.
Zum Körnen dient in diesen feinen Bereichen kein Schlagwerkzeug,
sondern eine kleine Feile, an deren Spitze eine Pyramide angeschliffen wurde. Die Körnung wird
also zum Bohrvorgang.
Apropos Bohren.
Mit dem Bohren ist die Möglichkeit, die üblichen Scheinköpfe von innen herauszudrücken, dahin.
Jedoch neben dem Nachteil, daß jetzt irgendwie Mini-Befestigungsbolzen her müssen, haben die
Bohrungen einige Vorteile: Während der Klebevorgang zum Beschlagen des Ruders noch gut ohne
Befestigungsbohrungen vorgenommen werden kann, kann die Befestigung der Scheren am Schiffskörper
zum Alptraum werden.
Die Möglichkeit zu haben, die Scheren durch Abstecken zu fixieren, ist schon
etwas Gutes.
Beim Befestigen der Bänder am Ruder genügt es, wenn man die Federschenkel pro Seite 1 x
absteckt.
Der Druck erfolgt dann mit einer Wäscheklammer. Wenn man beide Schenkel gleichzeitig
kleben will, verrutscht meistens eine.
Also: alle Schenkel backbord, abbinden lassen, Fingerlinge
mit Kleber einsetzen, alle Schenkel steuerbord.
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Bild 71: Biegehilfe. | Bild 70: Biegen der Ruderscheren. |
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Montage der Ruderscheren/u>
Die Tatsache, daß die Höhenlage der Beschläge am Ruder durch die Fingerlingsausnehmungen diktiert wird und keine Kompromisse zuläßt, erfordert eine genaue Ausrichtung der Scheren nach den Ruderbeschlägen. Bei der Schwere dieses Falles kann ein chronologischer Ablauf nicht schaden: