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fib-01-08.htm
03.2004 |
Stückpforten
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Vorwort | Lage zwischen zwei Spanten | Zeichnung genau ansehen | Abwinkeln von Stirnseiten |
Vorwort
Dieses Mal klärt er uns über die Stückpforten und ihre Befestigungsfälle und Möglichkeiten auf.
Der erste Befestigungsfall wurde bereits aufgezeigt: Eine Spante durchläuft die Stückpforte.
Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an (siehe Bild 38):
1. Der vorgefertigte Trempelrahmen wird
in den genau bearbeiteten Spant eingesetzt (als Notlösung dient Zwischenstück "X").
2. Die beiden
waagerechten Elemente des Rahmens verbinden die zwei benachbarten Spanten.
Bei beiden Möglichkeiten empfiehlt es sich, den Rahmen etwas über die theoretische Innenkante
hinausstehen zu lassen. Hierdurch läßt sich eine durch die Fluchtung bedingte größere Abnahme
außen an der Innenseite des betroffenen Rahmens abfangen.
Man sollte dieses Aufmaß jedoch sehr
vorsichtig dosieren, da es im Regelfalle später bei der Aufmaßentfernung an den
Spanteninnenseiten mit abgenommen werden muß, und das erschwert die ganze Sache wieder, die wir
durch Beachtung der Faserrichtung so schön "entkompliziert" hatten.
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Vorwort | Lage zwischen zwei Spanten | Zeichnung genau ansehen | Abwinkeln von Stirnseiten |
Lage zwischen zwei Spanten
Ein weiterer Befestigungsfall ergibt sich aus der Lage zwischen zwei Spanten einer Pforte zwischen zwei Spanten.
Dieser wird im Bild 39 näher dargestellt. Für die Befestigungsmöglichkeiten gilt das Ähnliche,
wie für den vorher dargestellten Fall: Bei 1. muß wieder eine Spante direkt "herhalten" (oder mit
Abstandsstück "X") und bei 2. sind es erneut die Querbalken, die die Rolle der waagerechten
Trempelelemente übernehmen.
Nachdem diejenigen der eingeleimten Rahmen, die nach außenbord hin
etwas "aus der Reihe getanzt" sind, mit Schmirgelholz und Kontrolleiste "in die Flucht" gebracht
wurden, wird die Außenverplankung über den Stückpfortenbereich hochgezogen.
Die Planken müssen so
abgelängt bzw. ausgespart werden, daß die Stufe für den Pfortendeckel entsteht. Das ist wieder
eine Arbeit, die je nach Gemütsverfassung, das Herz eines Modellbauers schneller oder langsamer
schLage zwischen zwei Spantenn läßt.
Um jedoch das Ganze nicht zu einem "Beplankungs-Syndrom" werden zu lassen, hier
eine kleine Hilfe: ein paar Einsätze, die über einen Plankereibereich in die Pforten eingesetzt
werden. Wenn man jetzt um diese Einsätze herum plankt, ist ein gleichmäßiger Rahmen garantiert
(siehe Bild 40). Je nach Schiffstyp - und damit nach Zahl der Geschützreihen -wiederholt sich
dieser Vorgang, bis die Reling erreicht ist.
Jetzt, wo die äußere Verkleidung auch die
unterbrochenen Spanten "voll im Griff" hat, lassen sich die aufgeklebten Hilfsstützen und das
Aufmaß auf den Spanteninnenseiten entfernen.
Genau wie außenbords müssen auch die Pforten mit
egalisiert werden. Bei der Beplankung bis an die Pfortenöffnung können wir ausnahmsweise etwas
großzügig sein. Etwas in die Öffnung vorstehende Planken lassen sich problemlos beschleifen.
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Zeichnung genau ansehen
Ehe man jedoch mit dem "Stückpfortengeschäft" anfängt, sollte man sich die Zeichnung noch
einmal genau ansehen. Wenn nämlich um die Pfortenöffnung von innenbord gesehen ein feiner Rahmen
gezeichnet ist, dann ist das wahrscheinlich der Trempelrahmen, der nicht - wie vorher beschrieben
- überplankt, sondern umplankt ist (Bild 41).
Wie sich außenbords gezeigt hat, wäre das machbar.
Nur, was vorher kommt, nämlich Wegarbeiten des Aufmaßes und Erreichen einer guten Flucht um die
vorstehenden Trempelrahmen herum, ist nahezu unmöglich.
Aber es besteht kein Grund, das Stecheisen "ins Korn" zu werfen.
Ganz im Gegenteil, der Ablauf, der zu der im Bild 41 dargestellten Form führt, ist im Grunde
gleich dem zuletzt beschriebenen. Nur, daß die Außenbordseite gleich der Innenbordseite
ausgeführt wird; nämlich bis an die Öffnung ohne Stufe.
Diese ergibt sich dann durch einen
nachträglich eingebauten zweiten Rahmen. Daß der Grundrahmen um diesen Betrag größer sein muß,
ist klar (siehe Bild 42). Und jetzt kommen wieder Planken, nichts als Planken, die alle
stirnseitig bearbeitet werden müssen, und zwar so, daß sie sich spaltfrei anschließen.
Hierfür
gibt es auch etwas.
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Bild 40: Hilfseinsatz | Bild 41: Umplankter Trempelrahmen. |
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Vorwort | Lage zwischen zwei Spanten | Zeichnung genau ansehen | Abwinkeln von Stirnseiten |
Abwinkeln von Stirnseiten
Was auf Bild 43 zu sehen ist, ist keine Guillotine und auch keine Reeperbahn. Wie vorher
angekündigt, hier ist er: der handbetriebene Kleinteile-Multiwinkel-Abricht-Schlitten (es darf
gelacht werden). Falls also auch bei Ihnen Schwierigkeiten mit den Stirnseiten von Planken oder
Decksaufbauten oder Ähnlichem auftreten, wird empfohlen, sich ebenfalls so ein Ding zu bauen.
Die
auf der Skizze angegebenen Maße sind als Richtwerte gedacht. Zu beachten ist lediglich, daß die
Laufbahnseitenflächen parallel sind, so daß der Schlitten leicht hin und her läuft. Das
AnLage zwischen zwei Spantenstück T.7 ist in einem Winkel von etwa 15' verstellbar. Es ist ratsam, die rechtwinklige
Position mit einem Absteckstift zu fixieren (Bild 44).
Der Schlitten ist übrigens für
Rechtshänder gedacht: Die linke Hand hält die Führungsbahn, während die rechte den Schlitten hin
und her führt.
Erste Versuche haben gezeigt, daß sich das abzurichtende Werkstück zwar wunderbar
mit dem Daumen gegen AnLage zwischen zwei Spanten und Anschlag (T.4 und T7) drücken läßt, jedoch den notwendigen Weg
nach unten wegen der zu großen Reibung nicht mitmacht.
Hier kam die Hilfe aus der Textilbranche.
Wenn man nämlich ein Stück von dem durchsichtigen zelluloidähnlichen Versteifungsstreifen aus
einem neuen Hemdenkragen gegen die AnLage zwischen zwei Spantenfläche T4 klebt, macht die zu schleifende Leiste den Weg
auf das Schmirgelleinen zu fast freiwillig. Hilft alles nichts, muß der Daumen naß gemacht
werden. Wie auch immer, wir müssen die Leiste zum Rutschen bringen. Der Daumen der rechten Hand
drückt also gegen drei Flächen gleichzeitig. Das kann er aber nur, wenn wir ihm die Möglichkeit
geben, von der rechten Seite an die Sache heranzugehen.
Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit,
das Anschlagstück T7 für den Linkshandbetrieb auf die gegenüberliegende Seite zu bringen.
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Bild 42: Eingeschobener Trempelrahmen. | Bild 43: Kleinteile-Multiwinkel Abrichtschlitten |
Für den Perfektionisten oder für den Fall der immerwiederkehrenden Forderung, eine Stirnseite
in zwei Ebenen zu schrägen, heißt es, den Schlitten gering zu modifizieren. Die Teile 2 und 4
bzw. die Teile 3, 5 und 6 werden in diesem Falle je als Einheit zusammengeleimt und dann
schwenkbar durch Stifte miteinander verbunden. Die Traverse T6 wird zweigeteilt und je eine an
den Außenkanten angesetzt. Zur Fixierung des zweiten Winkels dient eine Querverbindurig mit
Feststellschraube (Bild 45).
Je nach den Ansprüchen, die Sie an die jeweilige Stirnseite stellen,
funktioniert das Abrichten manchmal auch ohne den Schlitten, indem man das Werkstück mit der Hand
auf der Schmirgelfläche hin und herführt.
Durch das Gleiten der Handkante auf dem Tisch
stabilisiert sich die Stellung des zu schleifenden Werkstücks.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir darüber sprechen, wie dieses ganze "Geschäft" auch mechanisch zu betreiben ist.