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Sprinta-RC Regatta Degersee am 9./10. April 2016
Zum dritten Mal geht‘s jetzt an den Degersee, aber diesmal ist es anders. Die ersten beiden Male als neugieriger Zuschauer, liegt jetzt meine nagelneue Sprinta-RC, die „Flickflauder“ im Kofferraum. Nach der Ankunft Boot aufbauen und andere Regattateilnehmer begrüssen. Kaum steht das Boot bei den anderen, wird Christian Ramoser aufmerksam, kommt sofort und meint dann: „O je – da müssen wir einiges umbauen.. aber das ist kein Problem, dass schaffen wir vor der ersten Wettfahrt“. Gesagt getan, wird sofort alles umgebaut, nach 15 Minuten ist das Boot dann auch gemäss Christian Regatta-Tauglich. Superfreundlicher Service, Neulingen wird von allen mit Rat und Tat geholfen. Dann folgt die Begrüssung der Teilnehmer durch Christian Ramoser, 21 Sprinta RC sind am Start, noch mehr hatten gemeldet.
10:30 h Boot ins Wasser. Es bläst ganz schön – Zusatzgewicht wird eingelegt. An der Fernsteuerung muss jetzt sehr zügig „gearbeitet“ werden. Dann die Ansage zur ersten Regatta.
Meine Nervosität steigt, bloss kein Zusammenstoss beim Start. Der erste Start klappt prima, kann mit dem vorderen Feld mithalten. Nach der ersten Runde Dritter – das hatte ich nicht erwartet – bloss weiter konzentriert steuern. Das Boot vor mir gesteuert von Philipp Ramoser, die „LOL – GER 088“ touchiert die Wendemarke und muss kringeln – das bedeutet den 2. Platz. Der Führende und Vorjahressieger Georg Gams mit seiner Pink Panter ist aber schon ein ganzes Stück weg. Dann die letzte Kreuz ins Ziel, bekomme eine „Privatbrise“ und kann zu Georg aufschliessen – gewinne den 1. Lauf hauchdünn vor Georg. Unbeschreiblich – ein Traum wird wahr. Der zweite und dritte Lauf bringen mich dann wieder auf den Boden, wobei das Ergebnis mit einem 4. und 6. Platz immer noch weit besser ist, als ich vor der Regatta gehofft habe. Erkenntnis: Segeleigenschaften fast wie bei der „grossen“ Sprinta – das Boot will aktiv gesteuert werden, jeder Steuerfehler wird bestraft. Am Ende gewinnt derjenige, der am wenigsten Fehler macht und das nötige Quäntchen Glück bei den Winddrehern hat. Nach dem ersten Tag streiten sich Georg Gams mit 2 zweiten Plätzen und einem 3.Platz mit Philipp ( 3, 1 und 11) und Christoph Rehekampf (5, 5, und 4) um die Spitze.
Fazit nach 3 Wettfahrten – super erster Tag, hat riesig Spass gemacht. Jetzt die Akkus laden und schauen was der Sonntag bringt.
Der Sonntag verwöhnt uns mit Sonne, nach der eher frischen Brise am Samstag, ist es herrlich warm. Um 9:30 h geht’s ins Wasser zur Wettfahrt 4 und 5. Hochkonzentriert und mit dem festen Willen, das tolle Ergebnis vom Samstag zu wiederholen, versuche ich möglichst virtuos an den Hebeln der Fernbedienung zu wirken. Das gelingt in beiden Läufen ausgezeichnet und ich kann den 4. und 5. Lauf als erster beenden. Ich schwebe auf Wolke 7, mir fehlen die Worte.
Mittagessen – versuche klare Gedanken zu fassen – gelingt nur zum Teil, zu unwirklich ist das Geschehene für mich. Aufruf zur 6. Wettfahrt. Der Wind kann sich nicht entscheiden aus welcher Richtung er jetzt blasen möchte. Start, nachdem sich der Ostwind durchsetzt, leider nur sehr schwach. Bin recht nervös am Start, den ich auch prompt vermassle, Platzkämpfe im Pulk, von solchen Dingen war ich bisher verschont. Mit der Konzentration kommt auch die Ruhe zurück, kann mich langsam wieder nach vorne kämpfen. Am Schluss steht noch mal ein 4. Platz zu Buche.
Der Wind stellt fast ganz ab – das war‘s wohl an Läufen.
Um 15:00 Rangverkündigung durch Christian Ramoser. Nacheinander werden die Segler aufgerufen und die Urkunden verteilt. Dann der Aufruf für den 3. Platz – Georg Gams mit seiner „Pink Panter“, danach ruft Christian seinen Sohn Philipp auf, der mit seiner „LOL“ zweiter. Ein bisschen ungläubig, sehr stolz darf ich den Wanderpokal von Christian entgegennehmen. Das muss erst mal setzen und ein bisschen gefeiert werden. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mit meiner „Flickflauder – SUI 154“ so gut abschneide.
Die Regatta war unheimlich spannend und aufregend, es ist eine tolle Gemeinschaft von Modellbauern und Seglern, in den Pausen und wenn der Wind pausiert hat, kann man tolle Wasserflugzeuge in Aktion sehen, und natürlich wird man hier auch sehr gut bewirtet.
Allerdings ist auch die Wahrnehmung als Regattateilnehmer völlig anders. Hat man als Zuschauer das ganze Feld im Blick und schaut mal überall hin, hatte ich als Teilnehmer fast einen „Tunnelblick“. Man nimmt kaum mehr wahr als das, was ca. 20 m um das eigene Boot herum passiert – vielleicht wird das mit mehr Routine wieder besser. Mein Bruder, der auch Premiere bei dieser Regatta gefeiert hat, landet am Ende auf dem sehr guten 7. Platz, wir sind uns einig, dass es nicht unsere letzte Sprinta RC Regatta gewesen ist. Beeindruckend ist die perfekte Organisation, die Hilfsbereitschaft der anderen und auch der „demokratische“ Ansatz bei den Entscheiden, ob jetzt 1 Runde oder 2 Runden gesegelt wird.
Der Spass am Hobby steht absolut im Vordergrund und den haben auch alle !
Ein paar Bilder zum anklicken...