Im Rahmen der Nacht der Industriekultur hatte Torsten Hill zur 1. Duisburger Innenhafenregatta eingeladen. Die
Veranstaltung fand im Duisburger Innenhafen statt. Der östliche Teil dieses ehemaligen
Industriehafens wurde im Zuge der Sanierung des Hafengeländes abgeteilt und höhergelegt. Diese
Wasserfläche wird umringt von alten und neuen Industriegebäuden. Hier wurde und wird ein Konzept
von Arbeiten und Wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft realisiert. An von Hafenbecken abgehenden
Grachten entstanden und entstehen Wohnhäuser, am Hafen selbst Büro- und Geschäftsgebäude,
Gastronomie und Kultureinrichtungen.
Der Ort bietet eine ganz andere Atmosphäre, als wir sie sonst bei mini-sail-Veranstaltungen
gewohnten sind. Sie ist nicht vom üblichen Grün der Uferböschungen sondern von Häuserfassaden
geprägt, Bilder wie in der Hamburger Speicherstadt. Eine interessante Umgebung für die
klassischen Segelschiffmodelle, die diese Veranstaltung zumindest am Sonntag dominierten.
Der Samstag war der Tag mit den Hauptandrang, leider konnte ich an diesem Tag nicht anwesend
sein.
So fuhr ich mit einem Kollegen und Namensvetter Stephan Ludwig am Sonntag Morgen nach
Duisburg. Bis kurz vor elf hatten sich fünf Boote eingefunden und da die Zeitnahme auch noch
nicht besetzt war, wurde eine erste Wanderregatta nach dem Modus "First Ship Home" gefahren. Wie
nicht anders zu erwarten setzten sich Borek Dvorak mit seiner Marie und Manfred Magnus mit dem
Schoner Solaria - angelehnt an die Meteor V - gleich ein wenig vom Rest des Feldes ab. Diesen
Vorsprung behielten sie bis zum Schluß. Stetiger Wind raumschots, der nur durch die Abdeckung der
Häuser etwas unterbrochen wurde, sorgte für eine zügige Fahrt bis zur Wendemarke. Auf der Kreuz
konnte Stephan Ludwig mit seiner Colin Archer nicht mehr mithalten. Torsten Hill hatte mit seiner
Schamane (ein freier Entwurf auf dem Rumpf der Koh-I-Noor von Robbe) zu Beginn der Kreuzstrecke
einen beachtlichen Vorsprung herausgesegelt, blieb dann jedoch in einem Windloch hängen. Ich
konnte mit meiner Albatros aufschließen und an ihm vorbeiziehen.
In der Zwischenzeit waren mit Gerfried Scholz und Thomas Kroebel noch zwei weitere Teilnehmer
eingetroffen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Dreieckskurs, freiem Segeln und einem weiteren
Wanderkurs. Dabei blieb Gerfried mit dem Kiel seiner Klio III in der einzigen Wasserpflanze im
Hafenbecken hängen und kam keinen Zentimeter mehr voran. Das Rettungsboot sollte zum Einsatz
kommen. Da sich das Schlauchboot aber führerlos auf den Weg machte, mußte erst mal das
Rettungsboot gerettet werden. Danach war für Gerfried leider kein Blumentopf mehr zu holen. Ich
hätte mich gern auf der Kreuz mit seinem Boot gemessen, konnte ich doch auf dem Am-Wind-Kurs an
seiner moderneren Yacht vorbeiziehen und mich freisegeln. Auf der Kreuz hätte sein hochgetakeltes
Boot jedoch bestimmt Vorteile gehabt.
Der Nachmittag klang mit dem Dank an die Teilnehmer und einer Teilnahmeurkunde aus. Es hat
Spaß gemacht und der ungewöhnliche Veranstaltungsort hat nicht unwesentlich dazu beigetragen.
Stephan und ich sind uns einig, wir kommen im nächsten Jahr wieder.
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