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Baukastenmodell
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mb-05-07.htm; 01.2005

b01k.jpg"Estelle" von robbe

Baubericht von Jochen Kurte

Hallo zusammen!
Einige Teilnehmer des Forum baten mich um eine Baubeschreibung der "Estelle" von Robbe.
Dieser Bitte komme ich gerne nach.

Eigentlich wollte ich die Rubin von Graupner bauen aber es gab leider Lieferschwierigkeiten und so kam ich dann zur Estelle. Beim öffnen des Baukastens fällt zuerst der Rumpf ins Auge. Er ist bereits mit dem Deck verklebt. Auch der Schwertkasten ist schon eingebaut und der Fernsteuerungseinbau ist schon vorbereitet. Die Verarbeitung des Rumpfes macht einen sehr guten Eindruck. Der Einbau der RC-Anlage stellt keine besondere Schwierigkeit dar. Komplizierter ist es wenn man,so wie ich, einen Flautenschieber einbauen möchte.

Ich hatte schon die Antriebseinheit für die Rubin angeschafft,welche relativ kurz baut. Für den Einbau mußte ich allerdings die Plicht aufschneiden und die Verlängerung des Schwertkastens teilweise herausschneiden. Soweit ich das bisher beurteilen kann leidet die Stabilität nicht darunter.

Sehr gut gefällt mir auch der Verschluß der Decksöffnung durch den Aufbau welcher in eine Nut hineingeschoben wird. Aufgrund der glatten Flächen läßt er sich auch zusätzlich sehr gut mit Klebeband dichten. Hier verwende ich ein Tape welches sich bestens für den gleichen Zweck bei Rennbooten bewährt hat. Zur Anfertigung des Schwertes möchte ich nur folgendes bemerken. Laut Bauanleitung sollte die Ballastbombe lediglich mit Stabilit am Schwert befestigt werden.

Das erschien mir allerdings etwas gewagt. Deshalb habe ich zusätzlich eine Sicherungsschraube verwendet. Bei dem Einbau des Ruderblattes ist mir aufgefallen,daß die Ruderwelle in dem vorgesehenen Stevenrohr etwas zuviel Spiel hat. Ich habe deshalb ein anderes, passenders Rohr benutzt. Das Rigg ist relativ simpel gehalten. Es gibt keine Wantenspanner sonder alles wird über eine zentrale Schraube am Mastfuß, welche den Mast anhebt, gespannt.
Zusätzliche Wantenspanner wären sicherlich besser.
Außerdem erscheint mir das Rigg etwas klein; Die Proportionen zum Rumpf stimmen nicht ganz. Allerdings hat der erste Segeltest gezeigt, daß das Boot bei lebhaftem Wind recht gut damit segelt. Für schwächeren Wind wäre sicherlich mehr Segelfläche angezeigt.
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b06k.jpgDie Segelverstellung erfolgt über eine Umlaufschot,die zum Teil auf Deck geführt wird. Das funktioniert bisher sehr gut. Der einzige Nachteil ist,daß die Schot immer ein bißchen Feuchtigkeit in das, sonst absolut dichte Boot bringt. Deshalb lasse ich die sie unter Deck durch einen kleinen herausnehmbaren Schwamm laufen. Insgesamt aber ist die Estelle sicher in Ordnung. Die paar Mängel lassen sich abstellen. Das Preis-Leistungsverhältniss geht sicher in Ordnung. Jetzt habe ich aber noch eine Frage:
Wie schneide ich größer Segel zu. Hat irgendjemand Schnittmuster oder andere Infos für mich.

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Sollte jemand noch Fragen haben oder Bilder von der Estelle haben wollen dann schickt mir doch bitte ein Mail.

Und noch ein paar Einzelheiten zu den ersten praktischen Erfahrungen.
Wie schon vermutet ist das Rigg etwas klein,aber das so verträgt das Boot eine ganze Menge Wind. Auf Halbwindkurs kommt die Estelle auf der Welle zum gleiten. Auf Grund der guten Konstruktion des abnehmbaren Aufbaus dringt so gut wie kein Wasser ein. Lediglich die Umlaufschot bringt etwas Feuchtigkeit ins Boot. Bei wirklich viel Wind, empfiehlt es sich aber den Aufbau zusätzlich mit Klebeband abzudichten. Die Segeleigenschaften sind recht gut:
Das Boot hat eine gering Luvgierigkeit, läßt sich problemlos wenden, erfordert auf allen Kursen nur sehr geringen Rudereingriff und kommt sehr schnell in Fahrt.

Hier noch ein paar Bilder der "Estelle" nach der winterlichen Eiszeit bei einem ersten Törn.
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b12k.jpgErgänzung: mit vergrößertem Rigg Wie in meinem Baubericht schon angekündigt, habe ich mittlerweile ein größeres Rigg für die Estelle angefertigt. Die Masthöhe beträgt nun 1,80m. Auch den Großbaum habe ich etwas verlängert, so daß sich die Segelfläche erheblich vergrößert hat. Der Mast und die Bäume sind aus Aluprofilen (Baumarkt) gefertigt. Einige Teile (Mastringe, Klampen, Nieten für die Segel etc.) habe ich auf der Messe in Dortmund erstanden. Viele der Beschläge sind aus Edelstahl gesägt und mit einem Dentallaserschweißgerät geschweißt. (Mastkopf, Baumbeschläge etc.) Für die Segel habe ich Schablonen aus Karton zugeschnitten nach welchen mir dann der hiesige Segelmacher, ein paar Segel aus weißem Spinnakerstoff geschnitten hat.

Der erste Eindruck des fertigen Riggs war, daß die Proportionen des Bootes jetzt viel besser aussehen. Die Segeleigenschaften bei leichtem bis mittleren Wind haben sich ganz erheblich verbessert: Kommt die Estelle bei leichtem Wind mit dem Serienrigg kaum vorwärts, so segelt sie mit dem großen Rigg schon bei wenig Wind recht zügig los. Wird der Wind stärker macht es erst richtig Spaß. Allerdings ist sie bei stärkeren Böen luvgieriger als mit dem kleinen Rigg.

Fazit:
Ich kann nur jedem Estelle-Eigner empfehlen ein größeres Rigg anzuschaffen.


Gruß an alle
Jochen Kurte


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