Modellbau
Planvorlage |
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mini-sail e.V. |
Kutter "ALTONA"
Baubericht von Norbert Hanßen
Maßstab: | 1 : 12 |
Länge (Rumpf): | 120 cm |
Breite: | 36 cm |
Verdrängung: | 17 kp |
Vorwort: Kutter "ALTONA"
Es war mal wieder soweit ein neues Schiff mußte her. Das letzte Modell, die Wega war ein schneller "30er Schärenkreuzer", sehr schnittig zum ansehen. Nun sollte es extrem in die andere Richtung gehen. Etwas bodenständiges und ein solides Segelschiff sollte es sein. Das kann nur ein Kutter sein, mit einem schönen Gaffelsegel.
Beim Minisail-Kollegen Willi Hoppe fand ich den richtigen Plan. Es handelte sich um einen englischen Lotsenkutter aus dem Jahre 1899. Diese Rumpfform hat sich an der Nordsee bei Fischern und Lotsen bestens bewährt. "Sie" waren schlechtwettertauglich, sehr flink aber der Wende, Dank ihres scharf geschnittenen Unterwasserrumpfes, besonders im Heckbereich!
Bei Oldtimerfreaks ist der Kutter sehr beliebt. Es gibt da wunderbare Modelle bei den Kollegen. Aber ich wollte wieder ein Unikat haben. Also mußte alles anders sein wie bei den Kollegen, sie mögen mir das verzeihen!
Der Rumpf:
Die meisten Rümpfe der Kollegen waren aus GfK, oder über Spanten, Leisten, Spachtel und Farbe, um der scale-Idee möglichst nahe zu kommen. Meine Idee war: Ein Holzrumpf (Einfachbeplankung) naturbelassen um wieder die Holzarbeit zur Geltung zu bringen!
Bei dieser Rumpfform kein einfaches Unterfangen, und Mahagoni sollte es auch sein. Jede einzelne Planke mußte zugehobelt und zum Teil über heißen Wasserdampf gebogen werden. Inzwischen ist es schwierig echtes Mahagoni bei den Holzleistenhändlern zu bekommen. "Sie" haben nur noch Plantagenware auf Lager. Selbiges ist für hochwertigen Modellbau völlig wertlos, es besitzt nicht annähernd die schöne rote Farbe. Es ist ein blasses sprödes Holz. Also besorgt man sich echte Rohware und schneidet die Leisten selber!
Der Kiel:
Ein Kuttermodell dieser Größe segelt natürlich auch ohne Zusatzkiel. Aber ab einer gewissen Windstärke hört der Spaß auf. Dann muß gerefft werden oder zurück an Land. Aber im wirklichen Segelleben sind die Kutter sehr robust gegen Wellen und Wind. Also bekam mein Kutter "Altona" einen abnehmbaren Zusatzkiel (10 kg) mit Schwert. Bei Ausstellungen bleibt er einfach weg. Die spätere Segelpraxis gab mir recht. Der Kutter segelte wie auf Schienen bei minimaler Kränkung. Natürlich entsteht bei einem Segelschiff mit einem Zusatzkiel ein hoher Druck auf das stehende Gut, besonders betrifft es die Wanten. Da bei einer Gaffeltakelung das Achterstag fehlt. Bestes Material ist angesagt (Stahlseile) und gut befestigte Püttingeisen.
Noch ein Tipp: Viel Massivholz verwenden, wenig Furnier. Für alle Leimverbindungen UHU-hart oder Epoxydharze verwenden. Und die Edelhölzer Mahagoni, Eiche und Nußbaum nur mit echten Bootslack lackieren (5-mal).
Teakholz wird nur geölt, Vorsicht die verwendeten Teaköllappen können sich selbst entzünden! Nach Gebrauch entsorgen! Dann steht einer hoher Lebenserwartung des Modelles nichts mehr im Wege!
Jetzt eine Reihe Bilder die während des Baues entstanden sind.
Das Spantgerippe ist fertig verleimt | |
Der massive Eichensteven ist eingeleimt | |
Die Decksbalken sind eingepaßt.
Der Süllrand der späteren Kajüte ist auch gut zu sehen. |
Oberlicht (Massivmahagoni) | |
Oberlicht auf der Kajüte | |
Mastfuß, alle Beschläge selber hergestellt | |
Die Ruderanlenkung über die Ruderpinne tut problemlos ihren Dienst ... | |
Ruderanlenkung in Draufsicht |
zu Lande und ... | ... zu Wasser | und von hinten |
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