Modellbau
Planvorlage |
mini-sail e.V. |
Baubericht von Harald Wieber
Teil 1
Es ist schon einige Jahre her, das mein Vater sich mit dem Bau eines Segelschiffes befaßt hatte. Wir waren damals Besitzer einer Sneekermeer. Bei diesem Schiffstyp handelt es sich um einen 8m Knickspanter aus Stahl, der in einer kleinen Werft in Sneek gebaut wird. Aber wie das im Leben ja so ist, hätte man gerne ein neues Schiff. Wir fand einen Bauplan eines 9,3 m Multiknick Spanter aus Stahl. Die Van de Stadt Konstruktion Nr. 267 "Sea-Dog". Da es sich um eine sogenannte spantenlose Bauweise handelt, kann dieses Schiff sehr einfach in Eigenregie gebaut werden. Kurze Rede langer Sinn. Der Bau scheiterte daran, das wir zu dieser Zeit nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen waren (Ja, so etwas gibt es auch in Deutschland). Unser Stromaggregat hätte die Schweißerei zu einem Kunststück werden lassen. Also wurde weiter gesucht. Gefunden haben wir dann eine "Wibo 930". Wie sich herausstellte, handelt es sich bei der "Wibo 930" um die Van de Stadt Konstruktion Nr. 209. Bis auf einige kleine Änderungen im Innenbereich, sind beide Konstruktionen fast identisch. Ich habe diese Wibo zuerst mit meinen Eltern zusammen und später mit meiner Frau ca. 13 Jahre lang gesegelt. Wie das im Leben so ist, die Prioritäten ändern sich. Das Schiff wurde verkauft und ein Haus gebaut. Nachdem mir dann beim Umzug die Van de Stadt Pläne wieder in die Hände gefallen waren, lag nichts näher, als die "Wibo" wieder auferstehen zu lassen (Natürlich im Modell).
Doch wie baut man ein Modell von original Plänen? Bisher habe ich nur Baukästen gebaut. Also habe ich erst einmal im Internet recherchiert und bin dabei auf die Homepage der mini-sail e.V. gestoßen. Hier einen großen Dank an Joachim Tzyschakoff, Jürgen Schacht und Borek Dvorak. Durch ihre Hilfe gelang es mir die Sache in den Griff zu bekommen. Ich habe mich entschlossen, das Schiff in einem Maßstab von 1:6 zu bauen. Hierbei wird das Schiff ca. 1,5 m Lang und 0,5 m Breit. (Hört sich eigentlich nicht groß an, das Ergebnis sieht allerdings anders aus). Die Masthöhe über Wasser beträgt dann ca. 2 m.Nun kam die alles entscheidende Frage: Womit klebe ich diesen Kunststoff? Als erstes habe ich
sämtliche Kleber ausprobiert, die ich hatte. Mit einem vernichtendem Ergebnis: "Keiner hielt".
Als ich bei Obi nachfragte, sagte man mir, ich soll Pattex Montagekleber nehmen (Ha Ha Ha). Eine
Nachfrage beim Hersteller ergab folgende Antwort: "Ja, da gibt es einen Spezialkleber auf THF
Basis. Den bekommen sie aber nur als Großpackung. 250 Tuben!!!!". Ok, netter Versuch. Eigentlich
wollte ich nur einen Rumpf bauen! Per Zufall entdeckte ich die Telefonnummer der Hotline von UHU,
auf einer Tube UHU - Kunststoffkleber. Ein Anruf bei UHU ergab, das sie zwar keinen Kleber auf THF
Basis haben:
"Aber, (Pssst) probieren sie es einmal bei Henkel" meinte der nette Mensch am Telefon. Also habe
ich mich per E-Mail an Henkel gewandt. Der Service von Henkel teilte mir mit, das sie einen THF
Kleber mit dem Namen "Tangit" in ihrem Programm haben. Den würde ich im Sanitärfachhandel
bekommen.
Und siehe da, sogar mein Dachdeckerfachhandel um die Ecke hat diesen Kleber. Er wird für
Verklebungen von PVC Kunststoffrohren benötigt. Auf meine Frage, warum ich diesen Kleber nur im
Fachhandel bekomme, erklärte man mir folgendes: "Der Kleber gilt in Deutschland als Embryonen
schädigend und darf somit nur im Fachhandel verkauft werden." Mit diesem Kleber hat der Bau des
Rumpfes dann auch prima funktioniert, wie die folgenden Bilder zeigen.