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Baupraxis
mini-sail e.V.icon-ms-040

mb-02-38.htm; 03.2002

Leinen und Taue am Mastfuß leicht abnehmbar befestigen

Viele Mini-Sailors sind sehr um Authentizität bemüht. Dadurch fallen am Modell oftmals eine Vielzahl von Leinen und Tauen an, die zwar authentisch sind, aber nicht für die Fernsteuerung nötig wären und somit abgesehen von der Optik eigentlich nur das Auf- und Abtakeln eines Modells verzögern und damit erschweren.
Wohl dem, dessen Modell für diese Leinen eine Nagelbank o.ä. aufweist, die als Teil mit allen darauf belegten Leinen abgenommen werden kann. Was aber, wenn diese Leinen nur am Mastfuß in einer Talje enden, die dort in einen Augbolzen gehakt ist, oder wenn die Leinen in diesem Block zu den Klampen am Mast umgelenkt und dort belegt werden?
Für diesen Fall, konkret für mein nächstes Projekt, eine Prunkyacht nach Chapman von 1768 habe ich mir die folgende kleine Vorrichtung erdacht, mit deren Hilfe nicht mehr jeder Block einzeln aus dem Augbolzen genommen werden muss, um abzutakeln. Weitere Vorteile: Jeder Haken, mit dem der Block im Augbolzen hängt kann mit dem nur selten am Modell zu sehenden Sicherungsstropp versehen werden und alles bleibt an seinem Platz, die Gefahr, dass sich eine Wuhling bildet ist deutlich geringer!

Aus 1,5mm Messingblech werden zwei gleich große Quadrate hergestellt. Ihre Kantenlänge richtet sich nach dem Abstand der Decksbalken, zwischen denen sie montiert werden sollen. Beide Platten erhalten in ihrer Mitte ein Loch, dessen Durchmesser dem größten Durchmesser des Mastes entsprechen muss. Rings um das Mastloch werden 4 Bohrungen angebracht, in die dann ein M2- Gewinde eingeschnitten werden. In diese werden M2- Rundkopfschrauben eingesetzt und zwar so, dass die Kopfunterseite 1,5mm Abstand zur Messingplatte hat und die Schrauben auf der anderen Seite der Platte nicht über diese hinausstehen. Es empfiehlt sich, die Schrauben in ihren Gewinden festzulöten, allerdings erst, wenn die ganze Apparatur fertig und justiert ist.

In die andere Platte werden gem. Abbildung B eiförmige Schlitze gefräst. Der enge Teil des Schlitzes soll den Gewindeteil der Schraube gerade noch aufnehmen können, also 2 mm + eine geringe Zugabe groß sein, während durch den weiteren Teil des Schlitzes der Schraubenkopf problemlos hindurch passen soll.

Die Schraubenköpfe werden in den weiten Teil des Schlitzes eingesetzt und in Richtung des engen Teils verdreht. Dadurch werden die beiden Platten miteinander verriegelt. Die Position und Ausrichtung der Schlitze ist daher so zu wählen, dass die beiden Platten in der verriegelten Stellung mit ihren Kanten deckungsgleich liegen.

Was nun noch fehlt, sind in der unteren Platte 4 Bohrungen für 4 Senkkopfschrauben, mit denen sie zwischen den Decksbalken festgeschraubt werden kann und in der oberen Platte eine Anzahl Bohrungen mit M2- Gewinde, in die die Augbolzen (natürlich ebenfalls mit M2- Gewinde, erhältlich im Modellbaufachhandel) eingesetzt werden können. Eine der Bohrungen für die Augbolzen kann durch beide Platten geführt werden, wobei dann nur der Teil der Bohrung in der unteren Platte ein Gewinde bekommt. Dieser Augbolzen dient dann als Sicherungsschraube, damit sich die beiden Platten nicht unbeabsichtigt gegeneinander verschieben können.

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Wird die obere Platte dann noch mit Decksplanken beklebt und alles dann mit einem abnehmbaren Viertelstabrahmen versehen, ist die ganze Trickserei von außen nicht mehr zu sehen.


bis denne
Willi Pülmanns

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